COVID-19

China stoppt Import von Fleischproduzenten aus Brasilien, Argentinien, Deutschland, Kanada und den Niederlanden

03.07.2020

Kunden kaufen am 14. Juni Fleisch in einer Filiale des Chaoshifa-Supermarktes im Beijinger Bezirk Haidian, Foto: Xinhua, Ren Chao.


Der chinesische Zoll hat am Donnerstag mitgeteilt, dass mehrere Fleischproduzenten in Brasilien, Argentinien, Deutschland, Kanada und den Niederlanden ihre Fleischexporte nach China seit Ende Juni ausgesetzt haben. Beobachter werten den Schritt als Teil von Beijings verschärften Maßnahmen gegen importiertes Gefriergut, da es in Nahrungsmittelfabriken im Ausland vermehrt zu Infektionsclustern gekommen war.


Der brasilianische Geflügelexporteur Ibs Aves Ltda stoppte am 26. Juni freiwillig alle Exporte nach China, wie die Allgemeine Zollverwaltung auf ihrer Webseite mitteilte. Auch ein Rindfleischexporteur aus Argentinien setzte am 22. Juni freiwillig Exporte nach China aus. Der chinesische Zoll stellte zum 27. Juni auch mehrere Importanträge von ausländischen Fleischverarbeitern ein, darunter den deutschen Exporteur Danish Crown GmbH, zwei brasilianische Rind- und Geflügelexporteure, einen kanadischen Rindfleischexporteur und vier Schweinefleischunternehmen aus den Niederlanden.

Chinesische Industrieinsider sagten, dass der Importstopp vor dem Hintergrund der jüngsten Coronavirusfälle in Lebensmittelmärkten in Beijing eine wichtige Botschaft an die lokalen Behörden aussende, die Qualitätsanforderungen an importiertes Fleisch zu verbessern.

Jia Shanwei, Chefredakteur von cngrain.com, einer Webseite, die sich auf Nachrichten aus dem Getreidemarkt spezialisiert hat, sagte am Donnerstag, dass der Einfuhrstopp nur begrenzte Auswirkungen auf das Fleischangebot des Binnenmarktes haben werde, da es genug Lebendschweine in China gebe, und sogar einen Überschuss an Geflügel.


„Wenn die Coronavirus-Epidemie im Ausland abklingt, wird China seine Bemühungen verstärken, die Fleischimporte im vierten Quartal zu erhöhen“, sagte Jia.

China importierte im vergangenen Jahr nach Angaben der China Meat Association 6,18 Millionen Tonnen Fleisch, vor allem aus Brasilien und europäischen Ländern wie Spanien und Deutschland, aber auch aus den Vereinigten Staaten.

Anfang Juni hatten sich in Brasilien schätzungsweise 2399 Angestellte von 24 Schlachthäusern in 18 verschiedenen Gemeinden des südlichsten Bundesstaates Rio Grande do Sul mit COVID-19 infiziert. Zuvor waren in den Niederlanden nach Angaben von Reuters 147 Mitarbeiter einer Fleischfabrik an der Grenze zu Deutschland positiv auf das Virus getestet worden.


Am 23. Juni informierten britische und brasilianische Behörden den chinesischen Zoll darüber, dass deren Rindfleischproduzenten Tulip und Agra alle Exporte nach China eingestellt hätten, da unter den Mitarbeitern COVID-19-Fälle aufgetreten seien.

China stoppte am 21. Juni Importe von Tyson Foods, einem der größten Fleischproduzenten der USA, da in einer der Fabriken des Unternehmens mehrere Infektionscluster aufgetreten waren.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fleischproduzenten,Deutschland,China,Infektionsclustern