Experte: US-Militär zeigt China mit der Verlegung des B-52H-Bombers nach Guam seine Muskeln

06.07.2020

Die US-Marine hat den strategischen Bomber B-52H vor die westpazifische Insel Guam verlegt und gleichzeitig während der Übungen der chinesischen Marine im Südchinesischen Meer zwei US-Flugzeugträger in dieses Gebiet geschickt. Dies sei kein Zufall, sondern ein eindeutiger Schritt, um die Muskeln zu zeigen, erklärte ein Experte aus China.


B52-Bomber (Archivfoto: Erik Simonsen / Getty Creative/ VCG)


Laut dem russischen Nachrichtenportal Sputnik war der Bomber, der auch Marschflugkörper und Atombombentransportieren kann, am Samstag vom US-Luftwaffenstützpunkt Barksdale gestartet und nach einem 28-stündigen Flug auf der Insel Guam angekommen. Experteneinschätzungen zufolge wollte Amerika damit sein „Engagement für die Sicherheit und Stabilität des indisch-pazifischen Raums demonstrieren".


 „Die Bomber-Aktion demonstriert die Fähigkeit der USA, ihre Einsatztruppe schnell zu einer anderen Operationsbasis zu verschieben und Angriffe über große Reichweiten (Long-range Strikes) durchzuführen", wurde Oberstleutnant Christopher Duff, der Kommandeur des 6. Bombergeschwaders, zitiert.


Die US-Marine kündigte am Samstag an, dass zwei Einsatzgruppen mit den nuklearbetriebenen Flugzeugträgern USS Nimitz und USS Ronald Reagan im Südchinesischen Meer zu kreuzen beginnen würden. Die US-Pazifikflotte teilte mit, dass Flugzeugträger-Kampfgruppen mit Fregattenim Zuge der Luftverteidigungs- und Luftangriffsoperationen gegen „mögliche Angriffe des Feindes" üben werden.


Bomber, darunter die B-52H, gelten zusammen mit Interkontinentalraketen und strategischen atomgetriebenen U-Booten als die drei wichtigsten Atomwaffen-Trägerplattformen der USA.  Ein B-52H-Bomber kann bis zu 31 Tonnen Sprengstoff über mehr als 6.400 Kilometer befördern. Der Jet blickt bereits auf eine Geschichte von mehr als 60 Jahren zurück. Er soll noch bis 2050 im Dienst des US-Militärs stehen.


Wang Ya'nan, Flugzeugexperte und Chefredakteur des Fachmagazins Aerospace Knowledge, sagte gegenüber der Global Times, dass es sich dabei um keinen Zufall handele, sondern um eine geplante Aktion. Damit wollten die USA vor allem der chinesischen Seite die Stärke der Kampfgruppe der Flugzeugträger präsentieren. 


Wang erklärt, dass die B52- und B1B-Bomber der USA, die Anti-Schiffsraketen mit sich tragen, für gewöhnlich selten bei massiven Militärübungen eingesetzt werden. Früher haben die USA B-1B-Bomber, die Anti-Schiffsraketen mit großer Reichweite trugen, für Patrouillenmissionen eingesetzt, während die B-52H-Bomber bei verschiedenen Übungen je nach Schwerpunkt unterschiedliche Stärken gezeigt haben. „Die stärkste Demonstration mit dem B-52H-Bomber zeigt sich diesmal bei Übungen mit scharfem Beschuss auf See", sagte Wang.Laut der Website der US-Pazifik-Luftstreitkräfte sind B-52H-Bomber und Trägerflugzeuge in Formation geflogen.


Der Einsatz des strategischen B-52H-Bombers erfolgte nicht einmal drei Monate, nachdem er das letzte Mal eingesetzt worden war. Am 17. April habe das US-Militär fünf B-52H-Bombervon der Basis auf der Insel abgezogen. Dies war das erste Mal seit 2004, dass der B-52-Bomber vollständig von der Basis auf Guam abgezogen wurde.


Die Wiederverlegung des B-52H-Bombers nach Guam verkörpere das Kampfkonzept „dynamischer Kräfteeinsatz" des US-Militärs. Der Zweck dieser Strategie sei es, größere Militäreinsätze unvorhersehbar zu machen, um potenzielle Gegner zu beunruhigen, so der Analyst. Daher könne man bereits jetzt vorhersagen, dass der umgesiedelte strategische B-52H-Bomber in den Gewässern nahe dem Südchinesischen Meer und dem Ostchinesischen Meer weitere Operationen durchführen werde. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: B-52H,Bomber,US-Militär,China