Italiens Botschafter: Im Post-Epidemie-Zeitalter blickt Italien vorrangig auf chinesischen Markt

09.07.2020

Der italienische Botschafter in China, Luca Ferarri, hat vor kurzem einen Gastbeitrag mit dem Titel „Im Post-Epidemie-Zeitalter blickt Italien vorrangig auf den chinesischen Markt“ auf der Webseite von China Media Group veröffentlicht. Der Text lautet wie folgt:

Das Jahr 2020 markiert den 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Italien und China. Dies ist sowohl ein sehr wichtiger Meilenstein als auch ein Zeugnis für die langjährige Freundschaft zwischen den beiden Ländern. Im laufenden Jahr stehen wir vor einer schwerwiegenden Coranakrise. Die COVID-19-Epidemie hat zu einer schweren Krise geführt, und das Coronavirus hat das Leben aller Menschen in dieser eng verflochtenen Welt radikal verändert. Während die Epidemie wütete, waren die Menschen in Italien und China durch den roten Faden des Schicksals miteinander verbunden. Dabei haben beide Seiten große Energie und Widerstandskraft gezeigt.

China ist nun in eine Phase der wirtschaftlichen Erholung eingetreten, in der die Unternehmen und wirtschaftlichen Aktivitäten schrittweise normalisiert werden. Die chinesische Regierung hat Steuer- und Gebührensenkungen eingeführt, um Unternehmen und wirtschaftliche Aktivitäten zu unterstützen, die direkt von der Epidemie betroffen waren, einschließlich der pharmazeutischen Produktion, der Lebensmittelherstellung und der Haushaltsdienstleistungen. Es wurde zudem eine Reihe wichtiger politischer Maßnahmen eingeführt, wobei die Unterstützung von Investitionen und die Förderung der Binnennachfrage besonders hervorzuheben sind.

Der Tourismus ist seit jeher ein grundlegender Bestandteil der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Italien und China. Der Ausbruch von COVID-19 hat beispielslose Präventivmaßnahmen gefordert, sodass die Tourismusindustrie am schwersten betroffen war. Auch die für dieses Jahr geplante Veranstaltungsreihe "Italien-China-Tourismusjahr" wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Ohne die Epidemie wäre dies ein glänzender Moment gewesen, um die beachtlichen Erfolge der kulturtouristischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu feiern. Wir möchten der chinesischen Regierung dafür danken, dass sie das Tourismusjahr, das vorerst auf Eis gelegt wurde, auf 2022 verschoben hat.

In einer postepidemischen Ära wird China selbstverständlich ein Zielland für die Wiederaufnahme des italienischen Exporthandels sein. Um dies zu erreichen, ist es unerlässlich, die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen öffentlichen und privaten Institutionen und Einzelpersonen, die an einer Teilnahme am chinesischen Markt interessiert sind, weiter auszubauen. Ziel ist es, unseren chinesischen Partnern in koordinierter und einheitlicher Weise zu gegenübertreten.

Um diese Chance so früh wie möglich zu nutzen, haben wir mit den italienischen Hauptbeteiligten auf dem chinesischen Markt zusammengearbeitet und eine Reihe von Veranstaltungen zur Beratung von derartigen Unternehmen über ihr weiteres Geschäft in China abgehalten. Mit der italienischen Handelskammer in China und der italienischen Kommission für Außenhandel haben wir mehrere informative Online-Treffen geplant. Die italienische Kommission für Außenhandel unterzeichnete vor kurzem auch eine Vereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen Jingdong über den Aufbau eines virtuellen Veranstaltungsortes im Internet, der die Bequemlichkeit des Online-Handels nutzt, um bei chinesischen Verbrauchern Werbung für italienische Produkte zu machen.

Italien hat einen wichtigen Vorteil im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb in dem Post-Epidemie-Zeitalter. Ich glaube, dass der traditionelle Einfallsreichtum und die Reaktionsfähigkeit des italienischen Volkes der Motor für das zweite Wachstum unseres Landes sein werden. Unter diesem Gesichtspunkt betrachten wir China als einen vorrangigen Partner und werden mit der Volksrepublik zusammenarbeiten, um die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern gemeinsam zu konsolidieren und zu fördern.


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Quelle: CRI

Schlagworte: China,Epidemie,China