Chiphersteller mit großem Erfolg an Chinas Börsen

10.07.2020

 

Ein Mitarbeiter der „Semiconductor Manufacturing International Corp.“ arbeitet in der Fabrik des Unternehmens in Beijing.

 

Immer mehr chinesische Chiphersteller gehen an die technologieorientierte STAR-Börse in Shanghai und versuchen, inmitten der wachsenden Begeisterung der Investoren für Aktien aus dem Halbleiterbereich diesen Markt im Aufwind für sich zu erschließen.


Die Firma Cambricon Technologies Corp, die Chips mit künstlicher Intelligenz (KI) herstellt, sagte am Dienstag, dass sie aus dem Börsengang auf Shanghais STAR-Markt 2,58 Milliarden Yuan (367,76 Millionen US-Dollar) zu einem Angebotspreis von 64,39 Yuan pro Aktie aufbringen werde. Am selben Tag gab auch der chinesische Chiphersteller „Semiconductor Manufacturing International Corp.“ (SMIC) den Startschuss für einen größeren Aktienverkauf. Das Unternehmen plant, durch seinen Börsennotierung in Shanghai bis zu 53,2 Milliarden Yuan aufzubringen. Dies wäre der größte Aktienverkauf auf dem chinesischen Festland in einem Jahrzehnt.


Analysten beschrieben, dass lokale Investoren eine wachsende Begeisterung für Chip-Hersteller zeigten, da die Bedeutung einer global wettbewerbsfähigen Halbleiterindustrie für China inmitten der Bemühungen der US-Regierung, den Aufstieg chinesischer Technologieunternehmen einzudämmen, noch größer werde.


Yang Lei, Geschäftsführer von Northern Light Venture Capital, erklärte, dass chinesische Unternehmen besorgt darüber seien, dass die US-Regierung die Beschränkungen für wichtige Halbleitertechnologien weiter verschärfen könnte. Solche Bedenken haben den Wunsch angefacht, in mehr einheimische Unternehmen zu investieren, die im mittleren und oberen Segment der verarbeitenden Industrie tätig sind.


Da chinesische Hersteller von Smartphones, PCs und Servern derzeit zu wichtigen Akteuren in der globalen Technologiearena heranwachsen, würden sie auch den Bedarf an einheimischen oder sogar betriebsinternen Chiplieferanten erkennen, die ihnen helfen, ihre Produkte besser zu differenzieren, fuhr Yang fort.


Cambricon, zum Beispiel, ist eines der wertvollsten KI-Chip-Startups in China. Die KI-Chip-Produkte von Cambricon, die geistiges Eigentum sind, treiben Smartphones und Datenserver-Chips an - einschließlich derer, die von Huawei oder Alibaba hergestellt werden.


SMIC, als größter Vertragschip-Hersteller auf dem chinesischen Festland, hat überdies erfolgreich die Serien-Produktion von Smartphone-Prozessoren für Huawei abgeschlossen und damit einen Durchbruch bei der Förderung der Chip-Herstellungsindustrie auf dem chinesischen Festland erzielt.


Ding Wenwu, Präsident des China Integrated Circuit Industry Investment Fund Co Ltd, hatte zuvor festgestellt, dass bislang zwar Geld in das Segment des Chipdesigns fließe, das eine niedrigere technologische Schwelle und schnelle Investitionsrenditen habe. Es seien aber weitere Anstrengungen erforderlich, um auch die Segmente Chipmaterial, Ausrüstung und Fertigung zu finanzieren.


„Derzeit sind Investoren an der Chipindustrie interessiert, aber es ist wichtig, die richtige Investitionsrichtung sicherzustellen. Es ist wichtig, nicht das ganze Geld in das Halbleiterdesign zu stecken. China hinkt bei Chipmaterial, Ausrüstung und Herstellung, die alle einen hohen Ressourceneinsatz benötigen, hinter den fortgeschrittenen Ländern hinterher", mahnte Ding.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chiphersteller,China,Börsen