Höhere Sterblichkeitsrate

Chinesische Botschaft warnt vor Lungenentzündung in Kasachstan

10.07.2020


Die chinesische Botschaft in Kasachstan warnte am Donnerstag in dem Land lebende chinesische Bürger vor einer lokalen Lungenentzündung unbekannter Ursache, die eine „viel höhere" Sterblichkeitsrate aufweise als COVID-19.


Die unbekannte Lungenentzündung in Kasachstan habe in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits 1772 Todesfälle verursacht, darunter allein im Juni 628 Menschen. Darunter befänden sich auch chinesische Staatsbürger, schrieb die Botschaft in einer Erklärung auf ihrer WeChat-Plattform am Donnerstag. „Die Sterblichkeitsrate der Krankheit ist viel höher als bei COVID-19", hieß es in der Erklärung der Botschaft.


Organisationen, darunter das Gesundheitsamt Kasachstans, untersuchen derzeit das „Virus dieser Lungenentzündung", so die Botschaft weiter. Es gebe bislang keine Hinweise, ob diese Krankheit mit dem COVID-19 in Zusammenhang steht.


Einige chinesische Experten meinten, dass Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Ausbreitung der Lungenentzündung nach China zu verhindern. Kasachstan grenzt im Nordwesten an Chinas Uigurische Autonome Region Xinjiang. Die Botschaft erinnerte die chinesischen Bürger in Kasachstan auch daran, große Aufmerksamkeit auf Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus zu legen.


Die Botschaft zitierte lokale Medien mit den Worten, dass seit Mitte Juni in drei Regionen Kasachstans fast 500 Menschen mit der Lungenentzündung infiziert worden seien. Kasachstans Gesundheitsminister sagte am Mittwoch, dass die Zahl der Patienten, die an der Lungenentzündung erkrankt seien, zwei- bis dreimal so hoch sei wie die Zahl derjenigen, die mit COVID-19 infiziert seien. Dies berichtete die kasachische Nachrichtenagentur Kazinform.


Der Minister plane, bereits in der nächsten Woche genaue Angaben zu den bestätigten Fällen zu veröffentlichen. Er erklärte, dass es zwar nicht notwendig sei, die Zahl zu veröffentlichen, die Öffentlichkeit aber die wahre Situation kennen müsse, zitiert Kazinform weiter.


Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der Lungenentzündungsfälle im Juni dieses Jahres 2,2-mal höher als im Jahr 2019, als es 1.700 Fälle gab, so die englische Version des Kazinform-Berichts. Kasachstan hat nach Angaben des Coronavirus-Ressourcenzentrums der Johns Hopkins Universität 51.059 bestätigte Fälle von COVID-19 gemeldet. Bis Redaktionsschluss gab es 264 Todesfälle.


In Kasachstan wurden über 1,6 Millionen Menschen auf COVID-19 getestet. Gegenwärtig führt das Land fast 90.000 Tests pro eine Million Einwohner durch (das sind fast 14.000 Tests pro Tag). Damit liegt Kasachstan über den Testzahlen in Frankreich, Deutschland, Kanada und vielen anderen Ländern. Derzeit sind in Kasachstan über 50.000 Fälle von COVID-19 registriert, darunter mehr als 25.000 mit Symptomen. Überdies seien mehr als 23.000 asymptomatisch, heißt es in der Erklärung.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Lungenentzündung,Kasachstan,COVID-19