Chinesische Unternehmen steigern Ausgaben für Digitalisierung

14.07.2020

Ein Mitarbeiter überprüft die intelligente Produktionslinie bei einem Waschmaschinenhersteller in Tianjin.


Für dieses Jahr wird erwartet, dass die Ausgaben chinesischer Unternehmen für digitale Dienstleistungen und Produkte zum ersten Mal 1 Billion Yuan (143 Milliarden US-Dollar) übersteigen werden, da die Unternehmen die digitale Transformation beschleunigen, um die COVID-19-Epidemie zu überstehen, so ein neuer Bericht.


Demnach werde die Zahl einen deutlichen Anstieg gegenüber den Ausgaben im Jahr 2019 markieren, so ein gemeinsamer Bericht von zwei Think Tanks der Regierung: dem China Center for Information Industry Development und dem China International Electronic Commerce Center. Im vergangenen Jahr betrugen die Ausgaben für die digitale Beschaffung von Unternehmen noch 590 Milliarden Yuan, was einem jährlichen Anstieg von 64 Prozent entsprach, hieß es in dem Bericht.


Mit der raschen Entwicklung neuer Technologien wie Big Data, Cloud Computing, dem Internet der Dinge (IoT), Blockchain und künstlicher Intelligenz (KI) beschleunige sich das Zeitalter der digitalen Wirtschaft. In der Folge verlagere sich auch die Beschaffung von Unternehmen von reinen Online-Einkäufen hin zu einem systematischen, lieferkettenübergreifenden Beschaffungsmanagement, erklärt der Bericht.


Li Mingtao, Leiter des Forschungsinstituts am China International Electronic Commerce Center, sagte: „Die Epidemie wird zur Reflexion und Anpassung der Fähigkeiten zur Risikoabwehr des Lieferkettensystems in verschiedenen Industrien auf der ganzen Welt führen. Das digitale Lieferkettensystem, das von der digitalen Beschaffung angetrieben wird, wird effizienter, vielfältiger und widerstandsfähiger werden.


Seiner Meinung nach werden die Förderung der Zentralregierung von neuer Infrastruktur, einschließlich 5G- und Datenzentren, und der Bau anderer großer nationaler Projekte die Unternehmen dazu motivieren, die digitale Transformation zu beschleunigen. Der Anstieg der Ausgaben chinesischer Unternehmen für die digitale Beschaffung werde in diesem Jahr höher sein als im vergangenen Jahr, so der Bericht.


Der Trend passt auch zu Chinas Bestreben, die integrierte Entwicklung der Informationstechnologie der nächsten Generation und Fertigung zu beschleunigen, um eine qualitativ hochwertige Entwicklung zu fördern.


Eine neue Richtlinie mit dem Titel „Integrierte Entwicklung der Informationstechnologie der nächsten Generation und der Fertigungsindustrie" wurde Anfang dieses Monats auf der 14. Sitzung des „Zentralkomitees zur Vertiefung der Gesamtreform“ (Central Committee for Deepening Overall Reform) verabschiedet.


Lokale Unternehmen drängen darauf, dem Aufruf zu folgen. Der chinesische Technologieriese Lenovo Group Ltd. zum Beispiel verstärkt seine Bemühungen, lokale Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre intelligente Transformation zu beschleunigen und neue Technologielösungen für intelligente Städte, Bildung, Landwirtschaft, Energie, Fertigung und andere Sektoren zu entwickeln.


Auch ausländische Unternehmen drängen darauf, auf den Zug aufzuspringen. So setzt der deutsche Software- und Cloud-Gigant SAP seine „China Accelerators"-Initiative um. Dabei handelt es sich um einen Fünfjahresplan, der im vergangenen Januar gestartet wurde, um die Investitionen in China zu stärken.


Mark Gibbs, Präsident von SAP in China, erklärte: „China ist unsere zweite Heimat. Wir hoffen, dass die Geschwindigkeit und Agilität, die Cloud-Dienste mit sich bringen, unseren chinesischen Kunden dabei helfen können, den Virus-Ausbruch besser zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen".

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Digitale Transformation,COVID-19,Chinesische Unternehmen,Digitalisierung