Arbeiten an Zhejiangs COVID-19-Impfstoffwerk beginnen

15.07.2020


Der Bau der ersten COVID-19-Impfstoff-Produktionsanlage in der ostchinesischen Provinz Zhejiang hat am Samstag in der chinesischen Freihandelszone Ningbo begonnen. Die Anlage wird voraussichtlich im März nächsten Jahres in Betrieb genommen.

 

Die Gesamtinvestitionen werden auf 2,5 Milliarden Yuan (315 Millionen Euro) geschätzt. Von ihnen sollen 550 Millionen Yuan (39,4 Millionen Euro) für die Forschung, Entwicklung und Produktion eines wirksamen Impfstoffs verwendet werden, teilte der Verwaltungsausschuss der Freihandelszone Ningbo am Montag mit.

 

„Unter der Prämisse, die Qualität zu sichern, werden wir den Bau der Impfstoffwerkstatt beschleunigen und uns bemühen, sie im kommenden März in Betrieb zu nehmen. Wir werden uns zudem anstrengen, die Produktion von COVID-19-Impfstoffen in Ningbo in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zu realisieren“, sagte Yan Rongjie, Direktor des Verwaltungsausschusses.

 

Das Projekt wird in drei Phasen durchgeführt, wobei die erste Phase 1,3 Milliarden Yuan (164 Millionen Euro) kosten wird, um die Produktion eines COVID-19-Impfstoffs sowie eines neuen Tollwutimpfstoffs für den menschlichen Gebrauch zu kommerzialisieren und gleichzeitig ein hochrangiges biologisches Labor aufzubauen.

 

Zu der Frage, warum ein COVID-19-Impfstoff und ein Tollwutimpfstoff in derselben Anlage hergestellt werden sollen, sagte Tao Lina, ein in Shanghai ansässiger Impfstoffexperte, dass es sich bei beiden um inaktivierte Impfstoffe handelt, die den gleichen Prozess und die gleiche Technologie durchlaufen.

 

Die Produktionsanlage in Ningbo wird von Ningbo Rongan Biological Pharmaceutical errichtet, einem der Hauptlieferanten von Tollwutimpfstoff für den menschlichen Gebrauch in China. „In Medienberichten wurde das Unternehmen jedoch nicht als zukünftiger COVID-19-Impfstofflieferant erwähnt“, sagte Tao am Montag der Tageszeitung Global Times.

 

„Bei der Herstellung des inaktivierten COVID-19-Impfstoffs wird weitgehend die gleiche Technologie verwendet. Solange sich das Produkt eines Unternehmens als wirksam und sicher erweist, können andere die Technologie zur Herstellung inaktivierter COVID-19-Impfstoffe lizenzieren oder gemeinsam nutzen“, sagte Tao.

 

Der Stützpunkt in Zhejiang wird die dritte Produktionsstätte zur Herstellung von COVID-19-Impfstoffen in China sein.

 

In Zukunft könnten inaktivierte COVID-19-Impfstoffanlagen von anderen Unternehmen mit großer Kapazität für inaktivierte Routineimpfstoffe eingerichtet werden, sagte Tao.

 

Eine Tochtergesellschaft von China Electronics eröffnete lauten Medienberichten vom 12. Mai ein Werk für den COVID-19-Impfstoff mit einer Jahresproduktion von 100 Millionen Dosen.

 

Die Sinopharm China National Biotec Group (CNBG) hat am 15. April in Beijing den Bau des größten Coronavirus-Impfstoffwerks der Welt mit einer Jahreskapazität von 100 bis 120 Millionen Dosen abgeschlossen, teilte das Unternehmen am 29. Mai mit.

 

Zusammen mit dem Werk Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei, das am 1. Juli fertiggestellt wurde, soll die Gesamtkapazität von CNBG für COVID-19-Impfstoffe 200 Millionen Dosen pro Jahr übersteigen.

 

Ein in Beijing ansässiger Immunologe teilte der Global Times am Montag mit, dass es 12 bis 18 Monate dauern werde, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten in klinischen Studien zu bestätigen, so dass die breit angelegte Impfung nicht sofort beginnen werde. 


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19-Impfstoff,Freihandelszone,Produktionsanlage