China werde die„notwendigen Maßnahmen ergreifen", um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen in Indien zu schützen, verkündete die chinesische Botschaft in Indien am Dienstag als Reaktion auf das kürzlich eingeführte Verbot von 59 chinesischen Apps. Am Samstag hatte dies zur Aussetzung der WeChat-Dienste für indische Nutzer geführt.

Der Erklärung der Botschaft zufolge werden chinesische Unternehmen in Indien ständig von der chinesischen Regierung dazu aufgefordert, sich an internationale und lokale Gesetze und Vorschriften zu halten. Auch die indische Regierung habe die Verantwortung, die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen vor Ort gemäß den Marktprinzipien zu schützen.

„Eine praktische Zusammenarbeit zwischen China und Indien ist für beide Seiten vorteilhaft", heißt es in der Erklärung. „Eine absichtliche Einmischung in eine solche Zusammenarbeit wird den Interessen Indiens nicht dienen.“

Chinesische Unternehmen haben in den letzten Jahren auf dem indischen Markt an Popularität gewonnen, sehen sich nun aber mit einem sich verschlechternden Geschäftsumfeld vor Ort und strengen staatlichen Vorschriften konfrontiert. WeChat, eine der größten Kurznachrichten-Anwendungen aus China [mit „Whatsapp“ vergleichbar, aber mit deutlich vielfältigeren Funktionen], stellte am Samstag die Bereitstellung von Diensten für einige seiner indischen Nutzer ein, nachdem die indische Regierung am 29. Juni ein Verbot von 59 chinesischen Apps verkündet hatte.

Einige äußerst beliebte Apps, darunter die Kurzvideo-Plattformen TikTok und SHAREit, wurden ebenfalls verboten und aus den lokalen App-Stores entfernt.

ByteDance, der Betreiber von TikTok, könnte nach dem Verbot bis zu 6 Milliarden US-Dollar verlieren, wie die Global Times bereits zuvor berichtet hatte. Laut Daten der Firma Sensor Tower, die mobile Apps analysiert, wurde TikTok im Mai 112 Millionen Mal heruntergeladen, wobei 20 Prozent der gesamten Downloads auf den indischen Markt entfielen - doppelt so viel wie auf den US-Markt.