Explosion in Beirut: Präsident Aoun will nationalen Notstand ausrufen
Am Dienstag (Ortszeit) kam es im Hafen von Beirut, Libanon, zu einer massiven Explosion. Ersten Angaben zufolge sind dabei 100 Menschen umgekommen, ungefähr 4.000 weitere wurden teilweise schwer verletzt.
„Wir sind von einer wahren Katastrophe konfrontiert und brauchen noch Zeit, um den Verlust zu beziffern.“ Libanons Gesundheitsminister Hamad Hasan war nach der heftigen Explosion in Beiruts Hafen sichtlich geschockt. Mindestens 100 Menschen sind gestorben, Tausende sind verletzt und etliche weitere werden vermisst. Die Suche nach den Vermissten wird durch die Folgen der Explosion erschwert, denn großflächig ist der Strom ausgefallen – es gibt oftmals kein Licht und auch Internet- und Telefondienste funktionierten teilweise nicht.
Premierminister Hassan Diab hat die internationale Gemeinschaft bereits um Hilfe gebeten. Präsident Michel Aoun kündigte an, für zwei Wochen den nationalen Notstand auszurufen. Außerdem berief er ein Dringlichkeitstreffen des Obersten Verteidigungsrates ein, um die genauen Gründe der Explosion und das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Verantwortlichen für die Explosion müssten anschließend „zur Rechenschaft“ gezogen werden, so Diab.
Noch ist unklar, was genau die verheerende Explosion im stadtnahen Hafen ausgelöst hat. Am wahrscheinlichsten gilt, dass im Hafen gelagerte Chemikalien detoniert sind. Dies hatte auch Innenminister Mohammad Fahmi als erste Erklärung genannt. Die Zollbehörden seien nun aufgefordert, aufzuklären, warum und unter welchen Bedingungen solche Materialien dort gelagert wurden.
Viele Länder haben bereits ihre Solidarität mit dem Land, das ohnehin schon schwer von COVID-19 und inneren Auseinandersetzungen geplagt ist, bekundet. Im Inland wurden die Bürger dazu aufgerufen, Blut zu spenden, um den Verletzten zu helfen.