Coronavirus

Erste Produktionsanlage der Welt für COVID-19 Impfstoffe genehmigt

06.08.2020


China ist ein weiterer Durchbruch im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gelungen. Die China National Biotec Group (CNBG) kündigte am gestrigen Mittwoch an, dass eine Produktionsstätte des mit ihr verbundenen Beijinger Instituts für biotechnische Produkte die Genehmigung zur Herstellung von Impfstoffen auf der Grundlage in aktivierter Viren erhalten hätte. Die Anlage ist weltweit die erste und größte für diesen Zweck.


Nach Erteilung des Herstellungszertifikates sei die Anlage nun produktionsbereit, heißt es in einer Stellungnahme von CNBG, die der Global Times zugestellt wurde.

Das Beijinger Institut benötigte nur zwei Monate bis zur Fertigstellung der Anlage Mitte April. Zuständige Regierungsabteilungen überprüften die Anlage im Juli unter dem Aspekt der Biosicherheit eingehend und entschieden, dass die Einrichtung den nationalen Standards Genüge leiste und mit der massenhaften Herstellung von COVID-19 Impfstoffen betraut werden könne.


Wenn die Produktion in Beijing und in einer anderen, ebenfalls zur CNBG gehörigen Produktionsstätte im Wuhan Institut für biotechnische Produkte aufgenommen würde, könnte mit einem jährlichen Ausstoß von 220 Millionen Dosen Impfstoffes gerechnet werden. Diese 220 Millionen Dosen wären ausreichend, um eine Erstimmunisierung medizinischen Personals und der Mitarbeiter an Flughäfen und Grenzkontrollstationen zu gewährleisten, sagte der Shanghaier Impfstoffforscher Tao Lina am Mittwoch gegenüber der Global Times.

„Da einige inländische COVID-19 Impfstoffe in Phase-III der klinischen Versuche getreten sind und circa einen Monat zur Analyse ihrer Wirkungen erforderlich ist, ist es möglich, dass China bereits Ende Oktober ein Impfstoff gegen COVID-19 zur Verfügung steht,“ sagte Tao.

Nach Sicherstellung einer gewissen Menge des Impfstoffes für Chinas strategische Reserven könne ein Export erwogen werden, so Tao.

Einen wichtigen Schritt setzten das deutsche Unternehmen BioNTech und dessen chinesischer Partner Shanghai Fosun Pharmaceutical, die am gestrigen Mittwoch ankündigten, dass nach erteilter Genehmigung 72 Versuchsteilnehmern eine Dosis BNT162b1 verabreicht wurde. Dabei handele es sich um einen potentiellen Impfstoff auf der Grundlage der mRNA-Technologie von BioNTech. Dieser Kandidat für einen Impfstoff wird von den beiden Unternehmen gemeinsam entwickelt.


Ein weiteres Zeichen der Hoffnung setzten am Montag Wissenschaftler aus den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao, die einen Durchbruch bei der Entwicklung eines rekombinierten COVID-19 Impfstoffes meldeten, dessen Massenproduktion zu niedrigen Kosten in Zukunft möglich sein soll.


Ein Sprecher des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie hat Ende Juli verkündet, dass in China dreizehn Unternehmen mit dem Aufbau von Produktionskapazitäten für COVID-19 Impfstoffe begonnen und neun Unternehmen die Genehmigung zur Durchführung klinischer Testreihen erhalten hätten.


Nach Medienberichten würden vier dieser Unternehmen auf die Entwicklung eines Impfstoffes auf der Grundlage inaktivierter Viren setzen, drei auf Nukleinsäureimpfstoffe und jeweils ein Betrieb auf vektorbasierte Adenoviren beziehungsweise rekombinierte Proteinimpfstoffe.



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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Durchbruch,Coronavirus,Pandemie,Impfstoffen