Mit tibetischer Schwarzkeramik aus der Armut zum Wohlstand

19.08.2020

Tsechok Rigdzin bei der Arbeit (Screenshot von CGTN)


Tsechok Rigdzin ist ein junger Meister in der Herstellung der traditionellen tibetischen Schwarzkeramik in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. Dieses exquisite Kunsthandwerk aus dem Kreis Nangchen im tibetischen Autonomen Bezirk Yushu kann auf eine Geschichte von mehr als 4.000 Jahren zurückblicken. Im Alter von sechs Jahren begann Tsechok Rigdzin, die Produktionstechniken der einzigartigen Töpferwaren zu lernen.

„Als ich klein war, formte ich gerne mit Ton verschiedene kleine Skulpturen wie Yaks und Pferde. Mein Lehrmeister sagte mir, dass ich begabt für Keramik sei“, so der junge Töpfer-Meister.

Die Fertigkeiten, um eine tibetische Schwarzkeramik fertig zu stellen, lassen sich nicht leicht erwerben. Von dem Sammeln des Rotlehms bis zum Drehen und Brennen eines derartigen irdenen Kunstwerkes sind insgesamt zehn Arbeitsgänge notwendig. Die entsprechende Töpfertechnik wurde als ein immaterielles Kulturerbe Chinas geschützt.

Mit Unterstützung der Lokalregierung gründeten Rigdzin und einige andere Handwerker im Jahr 2008 eine Kooperative in ihrem Heimatdorf, um die außergewöhnlichen Kunstfertigkeiten zu retten.

Im Jahr 2018 wurde ihre Werkstatt in den Industriepark des Kreises Nangchen verlegt. Gegenwärtig arbeiten 13 Menschen in Rigdzins Kooperative. Die meisten von ihnen kommen aus armen Familien in der Region. Dort kann ein geschickter Töpfer jeden Monat etwa 4.000 Yuan, etwa 488 Euro, verdienen, was Chinas Armutsgrenze weit überschreitet. Damit ist Tsechen Tashi, ein Handwerker in der Töpferei, zufrieden.

„Sieben bis acht Jahre lang habe ich die Herstellungstechnik gelernt. Jetzt kann ich auf eigene Faust eine tibetische Schwarzkeramik fertigstellen. Ich werde weiter hart arbeiten, um mehr großartige Kunstwerke zu schaffen und mehr Geld für meine Familie zu verdienen.“

In dem Industriepark sind bislang mehr als zehn Unternehmen in den Geschäftsbereichen lokale Kunsthandwerke und landwirtschaftliche Spezialitäten angesiedelt. Zu ihren Produkten gehören neben Töpferwaren unter anderem auch Thangka-Gemälde, Lehmfiguren, tibetischer Weihrauch und Wein.

Guo Xiaorong, Leiter des Büros für Armutsbekämpfung im Kreis Nangchen erklärte: „Wir bemühen uns darum, Unternehmen mit unverwechselbaren Merkmalen in den Park anzusiedeln und sie in den Bereichen Politik und Marketing zu unterstützen. Damit können sie den Marktwert und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte erhöhen, was den dortigen angestellten lokalen Bauern zugutekommen wird.“

Für Tsechok Rigdzin gibt es noch große Herausforderungen, obwohl seine Töpferei sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt hat. Zum Beispiel müssen die noch begrenzten Absatzkanäle erweitert werden.

„Wir müssen größere Anstrengungen unternehmen, um unsere Absatzwege zu erweitern und gleichzeitig die Qualität unserer Arbeit weiter zu verbessern. Außerdem wollen wir mehr kreative Produkte herstellen, die die traditionellen tibetischen Kultur mit modernen Designideen kombinieren können.“

Da immer mehr junge Menschen in der Region allmählich eine große Leidenschaft für traditionelle tibetische Schwarzkeramik zeigen, ist Rigdzin davon überzeugt, dass dieses einzigartige Handwerk einer neuen Prosperität entgegensehen wird.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Schwarzkeramik,Rotlehm,Töpfertechnik,Handwerk,Wohlstand