COVID-19-Infektion illegaler Einwanderer führt zum Lockdown in chinesischer Grenzstadt in Yunnan

16.09.2020

Ruili, eine Stadt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, die an der Grenze zu Myanmar liegt, hat am Dienstag mit kostenlosen COVID-19-Massentests aller Einwohner begonnen, nachdem am Sonntag zwei Infektionsfälle gemeldet worden waren. Dabei handelt es sich um zwei illegale Einwanderer, die kürzlich in die Stadt gekommen waren. Alleine am ersten Tag seien Rachenabstriche von über 60.000 Menschen gesammelt worden, wie die Stadtregierung auf einer Pressekonferenz in der Dienstagnacht bekannt gab.

 

Eine medizinische Arbeiterin sammelt am 14. September Rachenabstriche für einen Nukleinsäuretest auf COVID-19 im Ruili Volkskrankenhaus in Yunnan.  


Seit 22.00 Uhr am Montag dürften Menschen das Stadtgebiet von Ruili für eine Woche nicht mehr ohne dringlichen Anlass betreten oder verlassen. Alle Bewohner sollen isoliert zu Hause bleiben.Diejenigen, die die Stadt seit Samstag verlassen hatten, sollten sich bei den Gemeindebehörden an ihren Orten melden und testen lassen.

 

Die bestätigten Fälle sind beide Staatsbürger aus Myanmar: eine 32-jährige Frau mit dem Nachnamen Yang und ein16-jährigesvon ihr angestelltes Kindermädchen. Sie überschritten am 3. Septemberaus Myanmar illegal die Grenze nach China, zusammen mit drei von Yangs Kindern und einem weiteren Kindermädchen. Sie lebten zusammen in einer Wohnung in der Stadt Ruili. Am Sonntag wurde bei beiden die COVID-19-Infektion bestätigt.

 

Insgesamt 201 Menschen, die engen Kontakt mit den beiden Infizierten gehabt hatten, wurden mittlerweile ermittelt und unter Quarantäne gestellt. 190 von ihnen wurden bislang getestet - bei keinem sei eine Infektion bestätigt worden.

 

Die Wohngemeinschaft mit zwei Wohnblöcken, wo die infizierten Frauen lebten, ist am Samstagabend gesperrt worden und die Tests der1745 Einwohner ergaben bisher alle negative Ergebnisse.

 

Die Stadt hat auch ihre Grenzkontrollen verschärft. Alle Grenzdörfer wurden gesperrt und grenzüberschreitende Bewegungen sind verboten. Überdies werden weitere strenge  Vorsichtsmaßnahmen gegen illegale Einwanderungen unternommen. So ist zum Beispiel eine stadtweite Durchsuchungskampagne gegen illegale Einwanderer im vollen Gange, um versteckte Risiken zu identifizieren, die die Virusausbreitung verursachen könnten.

 

Die lokale Regierung wird auch die Kommunikation mit Myanmar verbessern, Informationen über den Zustand der beiden Fälle übermitteln und das Land auffordern, die Grenzkontrollen zu verstärken.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Ruili,COVID-19,Lockdown,Massentest,illegale Einwanderer,