Mit TCM-Kräutern gelangen Dorfbewohner in Gansu zu Wohlstand

18.09.2020

Dorfbewohner in Minxian verarbeiten Glockenwinde, Foto von Chinadaily


Während die Dorfbewohner im Kreis Minxian in Dingxi, einer Stadt in der nordwestchinesischen Provinz Gansu, in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft chinesische Kräuter verarbeiten, läuft in einem benachbarten E-Commerce-Unternehmen die Verpackung der Endprodukte auf Hochtouren, bevor diese online verkauft werden.

Laut Li Aijun, Gründer des Unternehmens, kommt es im Sommer bzw. Frühherbst häufig zu einem Umsatzrückgang. Trotzdem können jeden Tag etwa 3.000 bis 4.000 Pakete seiner Produkte zugestellt werden. In den Wintermonaten kann die Zahl auf 5.000 steigen.

Die Produkte werden hauptsächlich nach Südchina, zum Beispiel in die Provinz Guangdong, transportiert. Denn die Menschen dort bereiten gerne Suppe oder Tee mit pflanzlichen Produkten wie Engelwurz, Tragantwurzel und Glockenwinde zu.

Der Kreis Minxian hat eine lange Geschichte beim Anbau der chinesischen Heilkräuter und gilt als die Heimat des chinesischen Engelwurz, das allgemein als Danggui bekannt ist. In dem Kreis werden auf mehr als 40.000 Hektar Kräuter der Traditionellen Chinesischen Medizin angepflanzt, was etwa 51 Prozent der Ackerbaufläche in der Region ausmacht. Fast 60 Prozent des Pro-Kopf-Nettoeinkommens der lokalen Einwohner stammen von TCM-Kräutern.

Als einer der letzten acht armen Kreise in Gansu hat Minxian den eigenen Gegebenheiten entsprechend die TCM-Industrie entwickelt und es will durch Online-Handel von Kräutern die Armutsbekämpfung im Kreis beschleunigen. Denn wegen der COVID-19-Pandemie nutzen viele Menschen eher den Online-Handel. Darüber hinaus schenken immer mehr Chinesen angesichts der Pandemie ihrer Gesundheit größere Aufmerksamkeit, was wiederum den Umsatz von TCM-Kräutern angekurbelt hat, da chinesische Heilpflanzen zur Verbesserung der Immunität beitragen können. Zum Beispiel wurde die Tragantwurzel, auf Chinesisch Huangqi, häufig bei der Prävention vor COVID-19-Infektionen eingesetzt. Allein im Jahr 2019 hat das E-Commerce-Unternehmen von Li Aijun 1,1 Millionen Pakete von medizinischen Produkten verschickt.

Im Jahr 2014 hatte Li Aijun seine Stellung bei einem Windkraftunternehmen in der Stadt Jiuquan in Gansu gekündigt und war in seine Heimat Minxian zurückgekehrt, um ein E-Commerce-Unternehmen zu gründen. Zu dieser Zeit war E-Commerce in Minxian noch relativ neu. Zusammen mit einem Bekannten öffnete Li den ersten Online-Shop in der Stadt Dingxi auf der Onlinehandels-Plattform Taobao.

„Wegen unzureichenden Mitteln und mangelnder Fachkräfte hatte sich mein Geschäft ein Jahr lang festgefahren. Es fehlte mir auch an Technologie für den Online-Handel. Der elektronische Handel war damals für die Dorfbewohner total neu. Sie konnten E-Commerce weder verstehen, noch akzeptieren“, erklärte Li.

Trotzdem hielt Li Aijun durch, weil er an die Qualität der traditionellen chinesischen Heilpflanzen und das Potenzial des Online-Marktes glaubte.

Deshalb leitete er Pflanzer an, professionelle Genossenschaften zu gründen, um die Ressourcen zusammenzulegen und mehr arme Familien in die Region zu locken, Kräuter nach standardisierten Anpflanzungsmethoden anzubauen. Deren Produkte kaufte Li dann zu einem höheren Preis als dem Marktpreis an. Solche Maßnahmen gewährleisteten nicht nur die Quantität und Qualität der Produkte, sondern erhöhten auch das Einkommen der lokalen Bevölkerung.

Bislang hat Li Aijuns Unternehmen mit zehn lokalen Genossenschaften Vereinbarungen über den Anbau, den Ein- und Verkauf chinesischer Heilpflanzen unterzeichnet, wodurch das monatliche Einkommen jeder Genossenschaft von 5.000 auf 10.000 Yuan erhöht werden konnte. Dadurch wurden Arbeitsplätze für etwa 100 Bauern, darunter 37 Personen aus armen Haushalten, geschaffen.

Laut Li Kaiyin, dem stellvertretenden Parteisekretär des Kreises Minxian, gibt es in der Region jetzt über 60 E-Commerce-Unternehmen, die mehr als 1.000 Online-Shops für chinesische Heilkräuter auf verschiedenen Onlinehandels-Plattformen wie Taobao, Pinduoduo und WeChat betreiben.

Die TCM-Industrie sei zu einer Schlüsselindustrie in Minxian entwickelt worden, die sowohl das Einkommen der lokalen Bevölkerung erhöht als auch die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises angekurbelt habe. Auch E-Commerce spiele eine wichtige Rolle bei der Förderung der regionalen Entwicklung, so der stellvertretende Parteisekretär.


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Quelle: CRI

Schlagworte: TCM-Kräuter,E-Commerce,Online-Handel,COVID-19