Besondere Industrie hilft kleiner Gemeinde Tangke in Sichuan

„Glückverheißende Puppen" helfen bei der Armutsüberwindung

23.09.2020

Die kleine Gemeinde Tangke in Sichuan war früher stark von Armut betroffen und von saisonal schwankenden Tourismuseinnahmen abhängig. Durch Innovationsgeist und Selbstmotivation konnte in den vergangenen Jahren jedoch eine diversifizierte lokale Wirtschaft erschaffen werden, mit der sich viele Einwohner aus der Armut befreien konnten.


Die „glückverheißenden Puppen“ aus Tangke


Im September kam ein Interviewteam der Web-Veranstaltung „Chinesischer Traum & Liebe des Gelben Flusses: Umweltschutz und hochwertige Entwicklung im Gebiet des Gelben Flusses" in die kleine Gemeinde Tangke im Kreis Zoige im Westen der südwestchinesischen Provinz Sichuan, die 3400 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Die „Handwerksgenossenschaft der Baihe-Gemeinde“ in der Stadt stellt regelmäßig sehr schöne kleine Handarbeitswaren her – die sogenannten „glückverheißenden Puppen". Direkt beim Betreten der Räume der Genossenschaft sieht man schon Frauen, die dabei sind, diese exquisit geformten „glückverheißenden Puppen" voller einzigartiger ethnischer kultureller Merkmale zu erstellen.


Vor vielen Jahren hatte Zhang Huiling, Parteisekretärin in Baihe und Bewahrerin des immateriellen Kulturerbes, eine außergewöhnliche Idee: Die Menschen in dem Ort sollten die „glückverheißenden Puppen" nutzen, um mehr Menschen dabei zu helfen, Tangke kennenzulernen und zu verstehen.


Mittlerweile haben es diese Puppen mit ihrer exquisiten Handwerkskunst und den einzigartigen tibetischen Elementen auf die in- und ausländischen Märkte geschafft. Sie konnten sich zu einem wichtigen Tourismus- und Kulturprodukt für den Kreis Zoige entwickeln und den Menschen helfen, ihre Armut zu lindern.


„Die Haupteinnahmequelle für die Menschen in Baihe waren die Einnahmen aus der Gastronomie und dem Tourismus. In der Nebensaison haben die meisten Menschen keine Beschäftigung und bleiben zu Hause. Um die Frauen dafür zu begeistern, ihr Vermögen etwas zu vergrößern, ermutigt die Gemeinde Frauen zu Hause nun dazu, handgefertigte Produkte herzustellen und diese zu verkaufen, um auf diese Weise ihr Einkommen zu steigern“, erklärte Zhang im Gespräch mit China.org.cn.


Zhang Huiling, Parteisekretärin in Baihe und Bewahrerin des immateriellen Kulturerbes im Kreis Zoige, präsentiert die glückverheißenden Puppen. (Foto von Li Bolin)


Im April 2016 gründeten sie und 5 weibliche Parteimitglieder in Baihe deshalb die „Handwerksgenossenschaft der Baihe-Gemeinde in Tangke“. Heute sind der Genossenschaft schon mehr als 50 lokale Frauen beigetreten. Durch die flexible Beschäftigung konnten sie ihr Einkommen erheblich erhöhen. Mittlerweile werden jährlich mehr als 10.000 Puppen verkauft, woraus sich ein Umsatz von mehr als 1 Million Yuan (125.000 EUR) ergibt. Deshalb wurde die Baihe-Gemeinde auch zum „Demonstrationsstandort für flexible Beschäftigungsverhältnisse der Frauenvereinigung des Autonomen Bezirks Ngawa der Tibeter und Qiang“ ernannt.


Zhang erklärte China.org.cn: „Manche Frauen können hier mit dieser Arbeit sogar mehr als 5.000 Yuan (627 EUR) pro Monat verdienen.


Gegenwärtig gibt es mehr als 30 unterschiedliche Designs der glückverheißenden Puppen von der ersten bis zur vierten Generation. Sie wurden nach Japan, in die Niederlande und in andere Länder exportiert. Sie werden liebevoll auch „Feen vom Grasland“ genannt und sind zu wichtigen kulturellen Gütern des Zoige-Kreises geworden.


Die organische Kombination aus traditioneller Kultur und ethnisch charakteristischen Industrien hat Frauen in der Gemeinde einen neuen Weg eröffnet, um ihr Einkommen zu steigern und sich einen gewissen Wohlstand zu erarbeiten. Denn damit die große Masse reich werden kann - das versteht Zhang Huiling sehr genau -, muss zunächst das Kollektiv ein Einkommen erzielen.


Im Oktober 2017 investierten 49 Haushalte und 192 Einwohner aus Baihe mit starker Unterstützung des Parteikomitees und der Regierung sowie relevanter Abteilungen 1,612 Millionen Yuan (201 Millionen EUR), um sich an dem Projekt zu beteiligen und verwandelten die Handwerksgesellschaft somit in eine professionelle Genossenschaft. Überdies wurde ein neues Hauptgebäude mit einer Größe von mehr als 700 Quadratmetern gebaut.


Die Menschen in der Gemeinde Baihe entwickeln aktiv Dienstleistungen in Branchen wie der Gastronomie und dem Tourismus und gründen Genossenschaften, um eine auf einer diversifizierten industriellen Grundlage basierte „kollektive Wirtschaft" zu errichten. In diesem Zuge sind neben den „glückverheißenden Puppen“ noch weitere Serviceeinrichtungen wie das Tibetische Zentrum für medizinische Bäder, das Volkskundemuseum, das Gesundheitszentrum oder das Pazifische Kino in Tangke entstanden. Dies alles trägt zur Förderung der kollektiven Einkommenserzielung und der gleichmäßigen Erhöhung des Einkommens der Menschen bei. Dadurch kann die lokale Wirtschaftsentwicklung und die Armutsbekämpfung wirksam vorangetrieben werden.

 

Die „glückverheißenden Puppen“ aus Tangke

Die „glückverheißenden Puppen“ aus Tangke


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Armut,Tourismus,Puppen