Chancen aus der Corona-Krise

China fördert neue Formen des Konsums für Wirtschaftswachstum

23.09.2020

Chinas oberste Wirtschaftsregulierungsbehörde kündigte an, dass neue Formen des Konsums noch stärker gefördert werden sollen. Inmitten der Corona-Krise wurde deutlich, dass zum Beispiel im Online-Shopping großes Potenzial zur Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung liegt.


Eine Streamerin verkauft online Kinderkleidung in einem E-Commerce-Geschäftsinkubator in Linyi in der ostchinesischen Provinz Shandong. (Foto: Xinhua)


Chinas anhaltende Bemühungen, neue Formen des Konsums zu fördern, werden laut einer Mitteilung der obersten nationalen Wirtschaftsregulierungsbehörde vom Dienstag dazu beitragen, die Vitalität der Marktteilnehmer zu stimulieren, die Binnennachfrage anzukurbeln und die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.


„Angesichts der düsteren Lage im In- und Ausland werden wir gezieltere Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums ergreifen, wie die Förderung neuer Konsumformen und die Schaffung eines besseren Konsumumfelds", kündigte Gao Gao, stellvertretender Generalsekretär der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), an.


„Mit dem boomenden Internet, digitalen und anderen Informationstechnologien hat China eine gute Grundlage für die Entwicklung von Bereichen wie E-Commerce, neuer Einzelhandel, mobilen Zahlungen, Logistik und den damit zusammenhängenden unterstützenden Bereichen erreicht", erklärte Gao bei einem Gespräch mit der Presse in Beijing.


„Trotz des COVID-19-Ausbruchs hat China Wachstumschancen für neue internetbasierte Formen des Konsums erlebt. Und inmitten der Pandemie ist eine große Anzahl neuer Konsummodelle entstanden, die den Online-Konsum von Waren und Dienstleistungen in Bereichen wie der medizinischen Versorgung, Bildung, Unterhaltung, Tourismus, Sport und Fitness angekurbelt haben.“


Seine Kommentare folgten der Ankündigung einer Reihe von Maßnahmen durch die Zentralregierung am Montag. Diese sollen dazu beitragen, neue Arten des Konsums anzukurbeln, einschließlich der Förderung des Wachstums des Online- und Offline-Konsums, um somit Chinas wirtschaftliche Erholung voranzutreiben.

Der Plan sieht vor, dass China innerhalb von drei bis fünf Jahren ein verbessertes politisches System zur Förderung neuer Formen des Konsums errichtet. Bis 2025 soll eine Reihe von Demonstrationsstädten und führenden Unternehmen im Bereich neuer Konsumformen geschaffen werden. Gleichzeitig soll bis dahin der Online-Einzelhandel einen bedeutenden Anteil am gesamten Einzelhandelsverkauf ausmachen.


Die NDRC werde überdies einen großen Vorstoß unternehmen, um den Bau neuer Konsuminfrastrukturen zu beschleunigen, die politischen Rahmenbedingungen sowie das Umfeld hinsichtlich des Konsumsektors zu verbessern und die gesunde und nachhaltige Entwicklung neuer Konsumarten zu fördern, versicherte Gao. Es würden auch mehr Anstrengungen unternommen werden, um die politische Unterstützung in den Bereichen Steuern, Finanzen, Beschäftigung und Landnutzung zu verstärken, die Unternehmen zu ermutigen, neue Modelle zur globalen Expansion zu nutzen, die Innovation in den Bereichen Technologien, Management und Märkte zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Banken und Unternehmen zu vertiefen, so Gao.


Nach Jahren der Entwicklung ist der Konsum mittlerweile zu einem wichtigen Wachstumsmotor für China geworden. Im Jahr 2019 machte er bereits 57,8 Prozent des gesamten nationalen Wirtschaftswachstums aus und wurde damit im sechsten Jahr in Folge zur wichtigsten Triebkraft des Wirtschaftswachstums.


„Der COVID-19-Ausbruch wird den Aufwärtstrend des Konsums oder das Streben der Menschen nach einem besseren Leben nicht ändern", betonte Wang Yun, Direktor des Büros für Konsum des Wirtschaftsinstituts der NDRC. Allerdings würden die Konsumgewohnheiten der Einwohner nach dem Virus-Ausbruch einige Veränderungen erfahren, „wie zum Beispiel eine stärkere Neigung zum Online-Konsum von Dienstleistungen wie Online-Shopping, Bildung und medizinischen Diensten.“


„Das Coronavirus wird sich zwar kurzfristig auf das Beschäftigungs- und Einkommenswachstum in China auswirken. Für das Gesamtjahr werden die Einkommen der Einwohner jedoch weiterhin mit dem Wirtschaftswachstum Schritt halten“, fügte Wang hinzu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Corona-Krise,Konsum,Wirtschaftswachstum,China,E-Commerce