Freihandelszonen
Duale Kreisläufe sollen die Öffnung beflügeln
Ein Angestellter überwacht den Transport von Aluminiumrollen in einem Werk in Huabei, Provinz Anhui, Foto: Xinhua.
Chinas neues Modell der dualen Kreisläufe zur wirtschaftlichen Entwicklung stützt sich auf inländische Kreisläufe, welche die internationalen Kreisläufe fördern und so eine tiefergehende und breitere Öffnung erreichen sollen, sagten Experten am Dienstag.
Der Staatsrat, Chinas Kabinett, stellte vor Kurzem Pläne für drei neue Pilotfreihandelszonen in Beijing, der Provinz Hunan und der Provinz Anhui vor. Qiu Baoxing, Berater des Staatsrates und ehemaliger Vizeminister für Wohnungsbau und Stadt-Land-Entwicklung, sagte, diese seien eine entscheidende Komponente der Strategie, den internationalen Kreislauf mit dem inländischen Kreislauf zu verbinden.
„Der inländische und der internationale Kreislauf verstärken einander“, sagte Qiu. „Durch die Förderung der inländischen Kreisläufe werden wir die Öffnung des primären, sekundären und tertiären Sektors in China auf dem gleichen Niveau halten. Zudem werden wir das Gleichgewicht der Öffnung in den Küsten- und Binnenregionen wahren, indem wir einen freieren Fluss der Produktionsfaktoren ermöglichen und die Auswirkungen sowie das gute Geschäftsumfeld der Städte nutzen, um die Öffnung der ländlichen Gebiete voranzutreiben.
Angesichts der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf der ganzen Welt bestehe der größte Beitrag, den China für die Welt leisten kann, darin, ein stabileres und schnelleres Wachstum aufrechtzuerhalten als andere Länder, sagte Lin Yifu, ein Berater des Staatsrates und Ehrendekan der National School of Development an der Universität Peking.
Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsame sich, ebenso das Wachstum Chinas. Doch verglichen mit anderen Ländern verzeichne China immer noch das schnellste Wachstum der Welt, sagte Lin. Seiner Ansicht nach werde China weiterhin 30 Prozent oder mehr zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen.
„Die Förderung der inländischen und internationalen Kreisläufe bedeutet, dass wir anderen Ländern einen größeren Markt bieten. Während des Entwicklungsprozesses benötigt China natürliche Ressourcen und Technologien aus dem Ausland. Dies wird ein wichtiger Wachstumsfaktor für andere Länder sein“, sagte er.
„Angesichts des Vormarsches von Protektionismus und Unilateralismus kann China bei anderen Ländern ein Bewusstsein für die Vorzüge der Globalisierung schaffen, solange es ein relativ schnelles Wachstum aufrechterhält und seine Wirtschaft weiter öffnet“, fügte Lin hinzu.
Dank des Einkommenswachstums ist der Anteil des Dienstleistungssektors am Bruttoinlandsprodukt gestiegen. Dies hat zur Folge, dass der Beitrag von Chinas Exporten am BIP von 35,4 Prozent im Jahr 2006 auf 17,4 Prozent im Jahr 2019 gefallen ist und weiter fällt. Auch wenn es kurzfristige Gründe für die Einführung des neuen Wirtschaftsmodells der dualen Kreisläufe gibt, das von Chinas Führung vertreten wird, liege der wichtigere Grund in den Entwicklungstrends der chinesischen Wirtschaft, sagte Lin.