Chinas wirtschaftliche Erholung ist ein Lichtblick für einige multinationale US-Unternehmen, die inmitten der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Probleme einen Rückgang ihrer inländischen Einnahmen verzeichnen.

Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 4,9 Prozent, so die am Montag veröffentlichten Daten des Staatlichen Amts für Statistik. Dies ist eine positive Zahl, die die jüngste Leistung anderer großer Volkswirtschaften bei weitem übertrifft. Chinas relative Wirtschaftskraft hat gleichzeitig dazu beigetragen, auch die Einnahmen einiger westlicher Unternehmen zu stabilisieren.

Domino's Pizza sagte zum Beispiel, dass das starke Wachstum der Einzelhandelsumsätze in China während des dritten Quartals sein internationales Geschäft gerettet habe, und das zu einer Zeit, als etwa 300 der weltweiten Standorte des in den USA ansässigen Unternehmens wegen des Virus geschlossen wurden. Der CEO des Unternehmens, Richard Allison, bezeichnete China deshalb Anfang dieses Monats als „eine großartige Erfolgsgeschichte", wie das „Wall Street Journal“ berichtete.

Ford Motor Co sagte am Freitag, dass seine Verkäufe in China im dritten Quartal um 25 Prozent gestiegen seien. Dies markiert den zweiten vierteljährlichen Anstieg der Verkaufszahlen des Autoherstellers aus Michigan in Folge auf dem größten Automarkt der Welt nach fast drei Jahren des Rückgangs.

Auch General Motors (GM) gab am 12. Oktober bekannt, dass seine Fahrzeugverkäufe in China im dritten Quartal um 12 Prozent gestiegen seien. GM hat ein in Shanghai ansässiges Joint Venture mit SAIC Motor Corp, das Fahrzeuge der Marken Buick, Chevrolet und Cadillac herstellt.

Schon im Sommer hatte es Anzeichen dafür gegeben, dass das Geschäft in China für multinationale Unternehmen wieder anziehen könnte.

„China bot ein Modell der Erholung, der Stabilisierung und dann des Wachstums", erklärte David Weinberg, Chief Operating Officer des Schuhherstellers Skechers USA, Analysten im Juli. Während der Gesamtumsatz des kalifornischen Unternehmens im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 42 Prozent zurückging, stieg er in China um 11,6 Prozent.

Für das Gesamtjahr wird erwartet, dass Chinas BIP um 1,9 Prozent steigen wird, wie aus den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht. Für die US-Wirtschaft prognostiziert der IWF dieses Jahr dagegen einen Rückgang um 4,3 Prozent, für die Eurozone wird sogar ein Rückgang um 8,3 Prozent erwartet.

„Bemerkenswert an Chinas BIP-Zahlen ist, dass China nicht nur die einzige große Volkswirtschaft ist, die wächst, sondern auch die einzige große Volkswirtschaft, der es gelungen ist, den gesamten COVID-19-Schaden innerhalb des Jahres umzukehren. Viele Länder werden das bis Ende 2021 nicht schaffen", schrieb Tom Fowdy, ein britischer Analyst für internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Asien, auf Twitter.

Rob Subbaraman, globaler Leiter der Makroforschung bei Nomura Holdings in Singapur, wurde auf Bloomberg.com mit den Worten zitiert, Chinas Erholung sei „eine ermutigende und hoffnungsvolle Botschaft für den Rest der Welt. Wenn man die Gesundheitskrise erfolgreich bewältigt, kann sich auch die Wirtschaft wieder erholen", so Subbaramans Fazit aus Chinas Erfolgsgeschichte.

China lade US-Unternehmen dazu ein, sich aktiv auf dem chinesischen Markt zu engagieren, und werde sich bemühen, ein faires und gerechtes Umfeld zu schaffen, sagte das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie am Montag unter Berufung auf ein Treffen, das es zuvor mit Unternehmen wie Qualcomm Inc. und General Motors abgehalten hatte.