Ein schockierender Fall von Tierquälerei bewegt die sozialen Medien in China. Ein Mann übergoss anscheinend grundlos eine Katze mit kochendem Wasser. Das Tier erlag später seinen Wunden. Der Vorfall entfacht eine Debatte über die Rechte der Tiere.

Ein Angestellter einer Sicherheitsfirma in Taiyuan ist wegen Tierquälerei gefeuert worden. Er hatte am Mittwoch eine schwangere Katze mit kochendem Wasser getötet. Ein Video, das am Montag im Internet gepostet wurde, zeigt eine Frau, die einen Mann anschreit, nachdem er kochendes Wasser aus einer Thermoskanne auf die eingesperrte Katze gegossen hatte.

Das Video zog breite Aufmerksamkeit auf sich. Das Fell des Tieres wurde verbrannt und am ganzen Körper waren Wunden zu sehen. Nachdem die Katze in ein Tierkrankenhaus gebracht wurde, fanden die Ärzte vier ungeborene Katzenbabys im Leib der Mutter. Nach Angaben des Krankenhauses waren 70 Prozent der Körperoberfläche verbrannt. Trotz sofortiger Behandlung sei die Katze gestorben.

Die Polizei nahm den Tatverdächtigen für weitere Ermittlungen mit auf die Wache. Zeugen am Tatort hatten ausgesagt, der Mann habe die Katze bestrafen wollen, da sie seinen Schinken gegessen habe.

Nach Angaben eines Freiwilligen, der sich für den Tierschutz einsetzt und dabei geholfen hatte, die Katze zu retten, arbeitet der Tatverdächtige für eine Sicherheitsfirma in Taiyuan. Die Firma gab an, sie habe den Mitarbeiter gefeuert und dem Krankenhaus eine Summe von 5000 Yuan für die Behandlung der Katze angeboten.

Die lokale Tierschutzorganisation sagte, sie hoffe auf eine öffentliche Entschuldigung des Mannes. Die Familie des Tatverdächtigen entschuldigte sich in einem Video und versprach, sie werde ihn ermahnen, um sicherzustellen, dass solche Dinge in Zukunft nicht mehr passieren würden.

Das Gesetz zum Schutz von Wildtieren verbietet den Handel und die Misshandlung von wilden Tieren, doch es gibt kein Gesetz in China, das die Misshandlung von Haustieren unter Strafe stellt. Da mehr und mehr solche Fälle von Misshandlung an die Öffentlichkeit gelangen, mehren sich die Stimmen, die ein solches Gesetz fordern.

Während der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongress in diesem Jahr hat sich eine Reihe von Delegierten für ein Gesetz ausgesprochen, das die Misshandlung von Tieren unter Strafe stellt. Der Delegierte Gao Zicheng sagte, ein solches Gesetz werde die soziale Ethik fördern. Zhao Wanping, ein anderer Delegierter, bezeichnete Tierquälerei als moralisches kompromittierendes Verhalten, das nicht nur die öffentliche Ordnung störe, sondern auch die Sicherheit der Menschen und ihres Eigentums gefährde. Der Delegierte Mai Shirui forderte, dass China ein „Anti-Tierquälerei-Gesetz“ beschließen sollte, um Tiere umfassend zu schützen.