Indiens Waffen könnten sich im Rahmen der US-Kooperation zur Satellitenaufklärung als untauglich erweisen

27.10.2020

Es wird davon ausgegangen, dass sich Indien und die USA bei ihrem für den Dienstag angesetzten 2+2-Ministerdialog auf eine Beteiligung Indiens am amerikanischen Satellitenaufklärungsprogramm verständigen werden, um die Präzision indischer Waffen, Drohnen und Raketen zu erhöhen.


Chinesische Experten glauben jedoch, dass die anstehende Vereinbarung in erster Linie die Schwächen der indischen Verteidigungsanstrengungen offenlegen wird, da die Waffen- und Steuerungssysteme nicht in ausreichendem Maße aufeinander abgestimmt seien.

Nach indischen Medienberichten seien US-Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Mark Esper bereits in Indien eingetroffen. Esper wurde am Montag auf der Rasenfläche des South Blocks in den Raisina Hills mit allen militärischen Ehren empfangen. 

Amerikanische und indische Medien berichten darüber, dass beide Staaten das Basic Exchange and Cooperation Agreement (BECA) unterzeichnen würden, mit dem die bilateralen Militärbeziehungen ausgebaut würden. Indien solle Zugang zu modernster amerikanischer Waffentechnologie, Logistik und Satellitenaufkärung erhalten.

Nach einem Bericht des Wall Street Journals gingen indische Regierungsvertreter davon aus, dass Satellitenaufklärung und in Echtzeit übermitteltes Bildmaterial von entscheidender Bedeutung im Grenzkonflikt mit China sein würden.

Liu Zongyi, Generalsekretär des Forschungszentrums für China-Südostasien-Kooperation am Shanghai Institutes for International Studies, sagte am Montag gegenüber der Global Times, dass aufgrund der Tatsache, dass 70 Prozent der indischen Rüstungsgüter aus Russland stammten, die von den USA zur Verfügung gestellten Dienstleistungen möglicherweise mit diesen Waffensystemen inkompatibel seien.

 

Lin Minwang, stellvertretender Direktor des Zentrums für Südostasiensstudien der Fudan-Universität, sagte am Montag gegenüber der Global Times, dass die Unterzeichnung des Abkommens Indien da zu nötige, seine grundsätzlichen Schwächen in Fragen der Landesverteidigung offenzulegen, was es den USA erleichterten, Indien zu manipulieren. 

India Today berichtete, dass der neue Pakt eine "Zukunftsperspektive" für die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern eröffne. Die Times of India rief Indien und die USA dazu auf, die "bilateralen Militärbeziehungen auf die nächste Stufe zu heben", um ein Gegengewicht gegen China zu schaffen. 

Chinesische Beobachter sagen, dass trotz dieses jüngsten Abkommens, das eine Reihe von Vereinbarungen ergänzt, die die USA kürzlich mit engen Partnern abgeschlossen hätten, weshalb der Eindruck aufkommen könnte, Indien würde zu einem de facto Verbündeten der USA werden, Indiens Wert für die USA nicht so groß wäre wie der anderer Alliierter in der Region Asien-Pazifik, etwa Japans und Australiens.


Lin meint, dass sich die USA Indiens bedienten, um auf China Druck auszuüben. Wenn bei einem Grenzkonflikt, der demjenigen des Jahres 1962 ähnlich wäre, China erneut Indien besiegen würde, Indien seinen strategischen Wert für die USA rasch einbüßte.

Die Unterzeichnung des Paktes nur wenige Tage vor den US-Präsidentschaftswahlen, solle die Aussichten Donald Trumps auf Wiederwahl erhöhen, meinen chinesische Beobachter. Engere Beziehungen zwischen Indien und den USA seien hingegen noch ungewiss.

 

Chinesische Analysten gehen davon aus, dass auch das Thema 5G auf der Tagesordnung des Besuchs des US-Außenministers steht. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Pompeo seine Gesprächspartner dazu drängen werde, Chinas High-Tech-Giganten Huawei vom 5G-Markt auszuschließen, wie er dies bereits in Europa versucht habe.
Lin hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Indien Huawei restlos vom Markt verbannen würde: "Als ein Land, dass an greifbaren Vorteilen interessiert ist, ist sich Indien durchaus bewusst, dass die von den USA in Aussicht gestellten Alternativen mit höheren Kosten verbunden sein würden."


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Indien,Waffen,USA