In dieser Woche berät das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas über den 14. Fünfjahresplan (2021-2025). In den wirtschaftlichen Planungen nimmt das neue Modell des dualen Kreislaufes eine dominante Stellung ein. Experten zufolge werde es dabei helfen, die wachsenden Bedürfnisse der Chinesen im Inland zu befriedigen und gleichzeitig weiterhin Chinas große Entwicklungschancen mit der Welt zu teilen.

Ingeneuren arbeiten am 8. Oktober 2020 an der Produktionslinie in der Xuzhou Construction Machinery in Xuzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu.

Chinas neues „duales" Entwicklungsmuster markiere einen wichtigen Entwicklungsschritt für die kommenden Jahre und werde voraussichtlich im Rahmen des bevorstehenden 14. Fünfjahresplans (2021-25) fest verankert werden, sagten Ökonomen und Experten.

Zhang Yansheng, leitender Forscher am China Center for International Economic Exchanges, sagte, die Idee der Entwicklung mit zwei Kreisläufen werde zu einem Dreh- und Angelpunkt des 14. Fünfjahresplans werden. Damit verdeutlichte er die große Bedeutung von Chinas neuer Lösung zur Koordinierung der inländischen Entwicklung und der weiteren Öffnung für ausländische Märkte in der neuen Ära.

Das neue Entwicklungsmuster, das den heimischen Markt zwar als Hauptstütze für Chinas wirtschaftliche Entwicklung betrachtet, gleichzeitig aber den ständigen Austausch mit ausländischen Märkte vorsieht, spiegele einen bedeutenden Wandel in der chinesischen Wirtschaftspolitik wider, sagte Zhang. Das Muster wird als ein wichtigstes Element für die politischen Entscheidungsträger bei der Ausarbeitung des wirtschaftlichen Plans für die nächsten fünf Jahre angesehen.

Vorschläge für den 14. Fünfjahresplan werden derzeit auf der fünften Plenarsitzung des 19. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas diskutiert, die am Montag in Beijing begann und heute zu Ende geht. Auf der Tagung sollen außerdem auch die Entwicklungsziele des Landes für die kommenden Jahre bis 2035 vorgestellt werden.

Zhang sagte, dass die nächste Periode die ersten fünf Jahre auf Chinas Weg zum Aufbau eines modernen sozialistischen Landes bis 2049 markieren würden. Das Entwicklungsmuster werde China dabei helfen, ein vollständiges System von Angebot und Nachfrage im Inland aufzubauen und das wachsende Bedürfnis der Menschen nach einem besseren Leben zu befriedigen.

„Im Inland wird sich China darauf konzentrieren, die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen und die technologische Innovation zu fördern, um neue Wachstumsmotoren zu schaffen", erklärte Zhang. „Außenpolitisch wird China die Öffnung weiter vorantreiben und ein offenes Wirtschaftssystem auf einem höheren Niveau aufbauen. Dem neuen Entwicklungsmuster folgend wird China seine Türen weiter nach außen öffnen, anstatt nur eine autarke Entwicklung im Inland anzustreben".

Es würden zukünftig noch mehr Anstrengungen unternommen werden, um die Binnennachfrage anzukurbeln, die Verbraucher zum Konsum anzuregen, mehr Industrien - einschließlich der Finanzbranche - für ausländische Investoren zu öffnen und auf diese Weise einen entscheidenden Vorteil im globalen Wettbewerb zu erlangen.

Auch Wang Changlin, Präsident der Akademie für makroökonomische Forschung der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), stellte klar, dass China mit der neuen Wirtschaftsinitiative und dem inländischen Kreislaufmodell keineswegs eine Abschottung anstrebe. Ganz im Gegenteil, das Modell betone vielmehr die Öffnung der Wirtschaft nach außen.

Nach Jahren der Entwicklung komme China von der Phase, in der man sich mehr auf internationale Wirtschaftsnetzwerke verlasse, nun allmählich zu einer neuen Stufe inländischer und internationaler Wirtschaftsnetzwerke, die sich gegenseitig ergänzen, erläuterte Wang Chinas neue Strategie. Darüber hinaus erfülle China alle Voraussetzungen, um mit der Unterstützung seines außerordentlich großen Binnenmarkts, seiner starken Innovationsfähigkeit, einer angemessenen Finanzierung, einem vollständigen industriellen Unterstützungssystem und ausreichenden Humanressourcen die neuen Entwicklungsmodelle aufzubauen, fügte Wang hinzu.

„Die chinesische Wirtschaft hat trotz einer düsteren und komplizierten Situation im In- und Ausland aufgrund der COVID-19-Pandemie einen stärker als erwarteten Aufschwung verzeichnet und dabei ihre große Widerstandsfähigkeit, starke Vitalität und ihren großen Handlungsspielraum unter Beweis gestellt", so Wang.

Chinas Bruttoinlandsprodukt wuchs in den ersten drei Quartalen im Jahresvergleich um 0,7 Prozent. Damit gelang der Wirtschaft nach dem Rückgang von 1,6 Prozent in der ersten Jahreshälfte nun wieder der Schritt in den Wachstumsbereich, so das Staatliche Amt für Statistik.

„Die chinesische Wirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der globalen wirtschaftlichen Stabilität", fügte Wang hinzu. 

„China wird weiterhin eine offene Wirtschaft aufbauen und seine Entwicklungschancen mit der Welt teilen.“