Europäische Unternehmen erschließen den sich erholenden chinesischen Markt
Der chinesische Markt setzt weiterhin Potenzial für europäische multinationale Unternehmen frei, die sich allmählich von den frühen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erholen. Dies ist ein beruhigender Faktor angesichts der Unsicherheiten hinsichtlich der globalen Wirtschaftsaussichten.
In der vergangenen Woche veröffentlichten die deutschen Autohersteller positive Daten über ihre Performance auf dem chinesischen Markt, während das Wachstum in anderen wichtigen Märkten unter dem Vorjahresniveau blieb.
Wie der Audi-Konzern am Freitag mitteilte, stiegen die Autoauslieferungen in China in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Auf allen anderen großen Märkten war dagegen ein zweistelliger Rückgang zu verzeichnen.
Volkswagen erklärte am Donnerstag zudem, dass China als sein größter Einzelmarkt ein "Hauptmotor" für die Markterholung sei. Die Auslieferungen in China seien zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gestiegen. Insgesamt war das Unternehmensgeschäft in den ersten neun Monaten stark von der Pandemie betroffen, die weltweiten Fahrzeugauslieferungen gingen um 18,7 Prozent zurück.
Chinas wirtschaftliche Erholung gewann im dritten Quartal nach einem Einbruch im ersten und einem bescheidenen Aufschwung im zweiten Quartal an Fahrt. Sein BIP wuchs nach offiziellen Angaben von Juli bis September im Jahresvergleich um 4,9 Prozent.
In China brummen die Fabriken und das Leben kehrt allmählich zur Normalität zurück. In den letzten Jahren versuchte China, seine Wirtschaft von einer exportorientierten zu einer konsumorientierten Wirtschaft umzustrukturieren, sein riesiger Binnenmarkt setzt sein Potenzial in dem Moment frei, in dem die Welt es am meisten braucht.
Laut Daten des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie stiegen die Schweizer Uhrenexporte auf den chinesischen Festlandsmarkt im Zeitraum von Januar bis September um 10,6 Prozent auf 1,53 Milliarden Schweizer Franken. Gemessen am Gesamtwert ist dies der höchste Wert und China der einzige Markt, der im genannten Zeitraum ein Wachstum verzeichnete.
Auch die französischen Konsumgüterriesen profitieren von der starken Nachfrage in China. Bei der Veröffentlichung seines Halbjahresberichts im August teilte L'Oréal mit, dass sich das Unternehmen in der ersten Hälfte dieses Jahres trotz der Pandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen habe. Seine Performance auf dem chinesischen Festland - mit einem 30-prozentigen Wachstum im zweiten Quartal – sei einer der entscheidenden Faktoren dafür gewesen.
Die dritte Ausgabe der China International Import Expo (CIIE), der weltweit ersten Import-Messe auf nationaler Ebene, findet vom 4. bis 10. November in Shanghai statt.
Für viele europäische Unternehmen ist der chinesische Markt aufgrund seiner Vitalität der perfekte Ort, um eine nachhaltige Entwicklung und die Digitalisierung in Übereinstimmung mit den jeweiligen unternehmerischen Visionen voranzutreiben.
Jean-Francois Palus, Geschäftsführer des globalen Luxuskonzerns Kering, erklärte gegenüber Xinhua, dass China ein entscheidender Bestandteil der nachhaltigen Entwicklungsstrategie des Unternehmens sei.
Nach Angaben des französischen Industriekonzerns Schneider Electric, ebenfalls Teilnehmer der diesjährigen CIIE, sind die F&E-Investitionen des Unternehmens in China trotz der pandemiebedingten Unsicherheit in diesem Jahr weiter gestiegen.