Internationale Reisen
Chinas System der testbasierten Gesundheitscodes richtungsweisend
Immer mehr chinesische Botschaften schließen sich dem System an, demzufolge für eine Einreise nach China ein Zertifikat vorgelegt werden muss, das wiederum auf zwei Testergebnissen basiert. Experten sind sich sicher, dass dies auch ein Modell ist, mit dem der globale Reiseverkehr wieder ermöglicht werden könnte.
Eine Passagierin (2. von links) zeigt dem Quarantänepersonal im Hafen von Hengqin am 18. August 2020 ihren Gesundheits-QR-Code. (Xinhua/Deng Hua)
Weitere chinesische Botschaften haben sich der Entscheidung angeschlossen, dass vor einer Einreise nach China ein Gesundheitscode, der auf den Ergebnissen von Coronavirus-Nukleinsäure- und Antikörpertests basiert, eingereicht werden muss. Dies könnte Aufschluss darüber geben, wie ein globaler Mechanismus zur gegenseitigen Anerkennung von Gesundheitscodes in der Zukunft aussehen wird.
In einer Mitteilung auf ihrer Website am Donnerstag gab die chinesische Botschaft in Kanada bekannt, dass sowohl chinesische als auch ausländische Passagiere, die direkt von Kanada nach China fliegen, ab dem 1. Dezember innerhalb von zwei Tagen vor dem Abflug Nukleinsäure- und IgM-Antikörpertests durchführen lassen müssen. Die Tests müssen in Kanada durchgeführt werden, und die Passagiere müssen bei der chinesischen Botschaft oder dem chinesischen Generalkonsulat in Kanada anschließend auf der Grundlage der zwei negativen Testergebnisse ebenfalls innerhalb von zwei Tagen vor dem Abflug einen QR-Code mit einer „HS“-Markierung (für Chinesen) oder einer „HDC“-Markierung (für Ausländer) beantragen, so die Mitteilung. Dadurch müssen nun nicht mehr länger Testergebnisse vor dem Boarding vorgezeigt werden.
Ebenfalls am Donnerstag gab die chinesische Botschaft in Südkorea einen ähnlichen Bescheid heraus, in dem Passagiere, die nach China reisen, aufgefordert wurden, einen grünen QR-Code auf der Grundlage einer ähnlichen Anforderung zu beantragen.
Die jüngsten Bekanntmachungen folgten auf frühere Bekanntmachungen der chinesischen Botschaften in den USA und Frankreich, die beide ebenfalls den 1. Dezember als Beginn der neuen Regeln für Fluggäste nach China festgelegt hatten.
In all diesen Fällen können chinesische Passagiere den grünen Gesundheitscode über die WeChat Health Code-App beantragen, während ausländische Passagiere sich auf einer Website einloggen müssen, um eine Gesundheitserklärung zu erhalten. Die Passagiere müssen dort ihre persönlichen Informationen eingeben, negative Testzertifikate und andere Dokumente hochladen, die dann von den Botschaften oder Konsulaten überprüft und verifiziert werden, wie die Global Times erfuhr.
Da sich immer mehr chinesische Botschaften dieser Vorgehensweise des testzentrierten Gesundheitscodes anschließen - die einen plausiblen und überzeugenden Ansatz zur Gewährleistung sicherer internationaler Reisen bietet -, scheine der von China vorgeschlagene globale Mechanismus für gegenseitig anerkannte Gesundheitscodes langsam Gestalt anzunehmen, erklärten Beobachter. Die Einrichtung eines solchen internationalen Mechanismus wurde von Chinas Führung auch auf dem 15. G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Anfang dieses Monats vorgeschlagen.
Der grüne Gesundheitscode als Voraussetzung für das Boarding von Flügen „klingt nach einem guten Plan", und wenn der Ansatz zur Sicherung des internationalen Reiseverkehrs weltweit anerkannt wird – durch rechtsverbindliche Protokolle zur technischen Zusammenarbeit zwischen China und anderen Ländern –, werde es einen globalen Mechanismus zur gegenseitigen Anerkennung von Gesundheitscodes geben, sagte Liu Dingding, ein in Beijing ansässiger Beobachter des Internetsektors, am Donnerstag gegenüber der Global Times.
Abgesehen von Datenschutzbedenken und den Herausforderungen für die Koordinierung des Systems selbst, bemerkten einige Experten auch, dass medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser, die die Testergebnisse herausgeben, vertrauenswürdig sein müssten, um den reibungslosen Betrieb eines solchen Systems zu gewährleisten. Denn das System basiere nicht nur auf Technologie, sondern auch auf gegenseitigem Vertrauen.
Das System werde dabei helfen, den internationalen Austausch wieder aufzunehmen und gleichzeitig die öffentliche Gesundheit zu gewährleisten, ist sich Bai Ming, stellvertretender Direktor des Internationalen Marktforschungsinstituts des Handelsministeriums, sicher. Er machte deutlich, dass ein ungenaues negatives Ergebnis die Empfängerländer in die Irre führen und die Eindämmung des Virus behindern würde.