Doppelte Infektion von Corona- und Grippevirus

Chinas Experte empfiehlt weiteres Tragen von Gesichtsmasken

28.11.2020

Zhong Nanshan ist Chinas renommiertester Experte für Atemwegserkrankungen. Auf einer Konferenz in Shenzhen empfahl er nun, diesen Winter weiterhin Gesichtsmasken zu tragen, um sich sowohl gegen das Coronavirus als auch die gewöhnliche Grippe zu schützen. Hinsichtlich Chinas Impfstofferforschung zeigte er sich optimistisch.



Chinas führender Experte für Atemwegserkrankungen forderte die Menschen dazu auf, auch in der bevorstehenden Wintergrippesaison weiterhin Gesichtsmasken zu tragen.


Das Tragen von Gesichtsmasken sei nach wie vor ein wirksames Mittel, um sich sowohl gegen COVID-19 als auch gegen die gewöhnliche Grippe zu schützen, betonte Zhong Nanshan, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Prävention von Atemwegserkrankungen.

 

In seiner Rede auf der „Chinesischen Konferenz zur Entwicklung von Gesundheitswissenschaften und Technologischer Innovation“ (China Health Science and Technology Innovation Development Conference) am Freitag in Shenzhen berichtete er, dass es mindestens vier Fälle gegeben habe, in denen sich Menschen sowohl mit dem Grippevirus als auch mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hätten. Zhong unterstrich deshalb die entscheidende Rolle schneller und rechtzeitiger Virustests, um festzustellen, ob ein Patient mit dem Grippevirus oder dem neuartigen Coronavirus infiziert ist.

 

Die aktuellen Statistiken würden zeigen, dass die Grippe-Infektionsrate in China in diesem Jahr dramatisch gesunken sei, weil die Menschen Gesichtsmasken tragen würden.

 

Klinische Forschungen hätten zudem gezeigt, dass Remdesivir [ein Arzneistoff, der seit Februar 2020 in der klinischen Erprobung zur COVID-19-Behandlung ist] dazu beitragen könne, die Genesungszeit von Patienten zu verkürzen - die Auswirkungen des Mittels auf schwer erkrankte Patienten seien jedoch noch nicht eindeutig, schränkte der Experte ein.

 

In Bezug auf ein anderes Medikament, Chloroquin, das unter den medizinischen Fachleuten, die COVID-19 behandeln, zu Diskussionen und geteilten Meinungen geführt hatte, sagte Zhong, dass es einige Auswirkungen auf Patienten habe, die zweimal täglich 500 Milligramm einnehmen. Diese Einschätzung traf er auf der Grundlage klinischer Erfahrungen von Ärzten am Sun Yat-sen Memorial Hospital der Sun Yatsen Universität in Guangzhou in der Provinz Guangdong.

 

Zhong ließ auch wissen, dass das Blutplasma von Patienten, die sich im Genesungsprozess befinden, und einige Medikamente der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) bei der Behandlung von COVID-19 nachweislich bestimmte Wirkungen hätten. Klinische Beobachtungen hätten gezeigt, dass „Lianhua Qingwen“ - ein in China allgemein erhältliches rezeptfreies Medikament - zur Linderung der COVID-19-Symptome beitragen könnte.

 

Über die globale Impfstoff-Forschung sagte er, dass Chinas Impfstoffe, die sich noch in der klinischen Erprobung befinden, stetige Fortschritte machen würden und gegenüber anderen Kandidaten nicht ins Hintertreffen geraten seien.

 

Die Wirksamkeit, betonte er, sei nur einer von vielen Faktoren, die darüber entscheiden, ob ein Impfstoff gut ist. Andere Faktoren, wie zum Beispiel, ob der Impfstoff für die Produktion geeignet ist, ob er Nebenwirkungen hat, wie lange die Antikörper bestehen bleiben oder die Kosten für Transport und Wiederherstellung, spielten bei der Beurteilung ebenfalls eine Rolle.

 

Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass es in der Regel fünf bis sechs Jahre dauert, um einen „guten Impfstoff" zu finden, der umfassend eingesetzt werden kann. 


Dieses Mal könnte es zwei oder drei Jahre dauern, bis ein guter COVID-19-Impfstoff gefunden sei, schätzte Zhong.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,Grippe,Gesichtsmasken,Impfstoff