Chinas Mondmission: Orbiter und Landemodul aufgeteilt
Chinas Mondsonde Chang’e-5 hat sich am frühen Montagmorgen in zwei Teile aufgespalten. Sie befindet sich auf dem Weg zum Mond, um dort Gesteinsproben zu sammeln, wie die China National Space Administration mitteilte.
Die Abkopplung wird vom Beijinger Luft- und Raumfahrtkontrollzentrum aus beobachtet.
Die Abkoppelung fand um 4:40 Uhr unter Leitung von Technikern des Beijinger Luft- und Raumfahrtkontrollzentrums statt, wie die Behörde mitteilte. Beide Komponenten – Orbiter und Wiedereintrittskapsel sowie Landegerät und Rückkehrmodul – befänden sich in gutem Zustand.
Die Kombination aus Orbiter und Wiedereintrittskapsel wird seine Reise in den Mondorbit bei einer Höhe von etwa 200 Kilometern fortsetzen. Währenddessen wird das Landemodul eine weiche Landung auf der Mondoberfläche unternehmen, hieß es in der Stellungnahme.
Die 8,2 Tonnen schwere Chang’e-5 ist Chinas größte und ausgereifteste Mondsonde. Sie wurde am 24. November von der Schwerlastträgerrakete Langer-Marsch-5 vom Raketenstartzentrum Wenchang in der Provinz Hainan ins All befördert. Sie transportiert erstmals seit 1976 Mondproben zurück zur Erde.
Vor dem letzten Manöver führte Chang’e-5 zwei Korrekturen des Orbits und zwei Bremsmanöver durch.
Nach der Landung auf der Mondoberfläche unternimmt das Gerät Aufgaben wie Gesteinsbohrungen aus zwei Metern Tiefe und der Sammlung von Oberflächenproben mithilfe eines mechanischen Arms.
Wenn alles glatt läuft, werden etwa zwei Kilogramm Gestein und Erde eingesammelt und in einem Vakuumcontainer innerhalb des Landemoduls platziert.
Nach Abschluss der Oberflächenoperationen zwei Tage später wird das 3.000 Newton starke Triebwerk die Mondoberfläche verlassen und an das Wiedereintrittsmodul andocken. Es wird die Gesteinsproben zum Modul transportieren und sich dann abkoppeln.
Die Wiedereintrittskapsel des Orbiters wird dann in die Erdumlaufbahn zurückkehren, wo sich beide Teile wieder aufspalten und die Wiedereintrittskapsel Mitte Dezember mit einer Serie komplizierter Manöver an den Startpunkt der Mission in der Inneren Mongolei zurückkehrt.
Wenn die Mission erfolgreich sein sollte, wäre es das erste Mal, dass China erfolgreich außerirdisches Material auf die Erde bringt. Darüber hinaus wäre China nach den Vereinigten Staaten und der früheren Sowjetunion das dritte Land, dass Gesteinsproben vom Mond zurückbringt.