Anlegerschutz auf Chinas Finanzmarkt

Strafe für Bank of China wegen Verstoß gegen mehrere Vorschriften

07.12.2020



Chinas Bankenaufsichtsbehörde gab am Samstag bekannt, dass sie die Bank of China (BOC), einige ihrer Filialen und das zuständige Personal wegen der Verluste, die Kunden durch das von der BOC angebotene Produkt „Crude Oil Treasure" erlitten hatten, mit Geldbußen belegt habe. 


Neben der Verhängung dieser Geldbuße in Höhe von 50,5 Millionen Yuan (7,7 Millionen US-Dollar) hat die chinesische Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde (CBIRC) auch den „Zugang für die betreffenden Geschäfte und Filialen der Bank of China" ausgesetzt – ohne jedoch Details hierzu zu nennen. Zudem verlangt die Behörde von der Bank, dass sie ihr Fehlverhalten unverzüglich korrigiert.


Das Finanzprodukt mit dem Namen „Yuanyou Bao" (auf Deutsch etwa: „Rohölschatz") wurde von der BOC an einzelne Kunden auf dem chinesischen Festland verkauft. Das im Januar 2018 eingeführte Produkt ist an inländische und ausländische Rohölterminkontrakte gebunden, zum Beispiel an solche, die mit West Texas Intermediate (WTI: eine leichte, schwefelarme Rohölsorte) oder Brent (die für Europa wichtigste Rohölsorte) handeln.


Im April dieses Jahres wickelte die BOC den Handel mit dem Produkt nach dem Zusammenbruch der US-Rohölterminkontrakte zu negativen Preisen ab. Dies führte dazu, dass Hunderte der Kleinanleger schwere Verluste erlitten, nachdem sie über das Finanzprodukt WTI-Wetten abgeschlossen hatten. Sie schuldeten dem Kreditgeber sogar noch mehr Geld - 37,63 US-Dollar für jedes gekaufte Barrel. 


Chinas Aufsichtsbehörde, die CBIRC, leitete daraufhin eine offizielle Untersuchung gegen die BOC, einen der großen staatlichen Kreditgeber, ein. Laut der am Samstag auf ihrer offiziellen Website veröffentlichten Erklärung handelt es sich bei den Verstößen der Bank unter anderem um unregelmäßiges Produktmanagement - zum Beispiel unklare Vertragsbedingungen in Bezug auf die Gewinnmarge - und unvorsichtiges Risikomanagement, wie zum Beispiel das nicht rechtzeitige Beheben von Mängeln in den Funktionen des Handelssystems.


Die Aufsichtsbehörde fügte hinzu, dass auch der Schutz der Verbraucherrechte und weitere Teile des internen Kontrollmanagements unzureichend seien. Auch das Vertriebsmanagement entspreche nicht den Anforderungen, da einige Werbeinhalte übertrieben seien.


Die CBIRC forderte die Bank deshalb dazu auf, die Einhaltung der Vorschriften zu verstärken, die legitimen Rechte und Interessen der Kunden zu schützen und systemische Risiken zu vermeiden. Als Reaktion darauf erklärte die BOC in einer Erklärung auf ihrer Website, dass sie „entschlossen ist, die Strafen zu akzeptieren" und ihr Risikomanagement sowie ihre rechtlichen Abläufe verbessern werde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Anlegerschutz,China,Finanzmarkt