Wohlstand durch Wald: Dorf auf Hochplateau forstet auf

14.12.2020


Der Landkreis Rutok in der Region Ngari im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet ist reich an Seen. Besonders bemerkenswert ist der See Pangong, der auf einer Höhe von 4.500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Da sich Menschen an die dortige Höhe und dünne Luft nur schwer gewöhnen, ist das Dorf Recho dort nur dünn besiedelt. An den Seeufern gab es seit jeher nur ausgedehntes Ödland ohne Bäume, Gras und Tiere. Dennoch hat sich das Antlitz der Gegend in den vergangenen Jahren gravierend verändert. Mehrere große Streifen von Weidenbäumen sind zwischen dem Seeufer und dem Dorf entstanden.

Noch vor zehn Jahren gab es im Dorf nur drei Bäume. Der 56-jährige Dorfbewohner Lodro Dundrop hatte die Bepflanzung von Weidenbäumen inner- und außerhalb des Dorfes initiiert. Viele Menschen folgten seinem Aufruf und beteiligten sich an der Anpflanzungsaktion. Die Bemühungen haben sich mittlerweile ausgezahlt. Der Pangong-See ist nunmehr von zahlreichen schattenspendenden Weidenbäumen umgeben. Das ehemalige Ödland ist nicht mehr wieder zu erkennen.

Lodro Dundrop sagte: „Die Bäume haben in unserem Dorf eine völlig neue Umwelt geschaffen. Zuvor wurde das Dorf häufig von Sandstürmen heimgesucht. Nun haben sich die Dinge total verändert. Nunmehr haben wir im Dorf feuchte Luft und eine schöne Landschaft “.

Dorje Tering, Parteisekretär des Dorfes Recho, ist sich darüber im Klaren, dass die Baumbepflanzung nicht nur der Einrichtung eines Windschutzstreifens diene, sondern darüber hinaus zur Armutsbekämpfung beitrage. So wurde im Jahr 2012 im Dorf mithilfe etlicher Forstexperten aus den Binnenprovinzen eine Baumschule gegründet, in der Weidenbäume und kleinere kältebeständige Pflanzen gezogen und vermehrt wurden. Die hier kultivierten Sprösslinge wurden anschließend in zahlreichen Landkreisen in der Region Ngari verkauft, die wegen ähnlicher geologischer und ökologischer Bedingungen nur dünn bepflanzt waren. So sind in der Region Ngari in den vergangenen Jahren mehrere große Weidenwälder entstanden. Auch die Weidenäste können Dorje Tering zufolge als Material zur Herstellung von Körben auf dem Markt verkauft werden. „Allein im vergangenen Jahr hat die Aufforstung einen Erlös von 830.000 Yuan RMB für unser Dorf erzielt. In diesem Jahr wird das Einkommen aus unseren 1.400 mu (etwa 100 Hektar) großen Weidenwäldern auf 2,9 Millionen Yuan RMB geschätzt. Pro Haushalt und Jahr können die Bauern heutzutage jährlich zusätzlich 15.000 Yuan verdienen. Dadurch haben wir insgesamt 639 Dorfbewohner aus der Armut befreien können. Deshalb haben die Bauern zurzeit eine große Leidenschaft für die Aufforstung“, sagte Dorje Tering.

Kelsang, ein Bewohner des Dorfes Recho, sagte: „Die Äste von den Weidenbäumen, die ich vor meinem Bauernhof angepflanzt habe, konnten in diesem Jahr für mehr als 2.000 Yuan verkauft werden. Im vergangenen Jahr hat auch meine Familie nach dem Vorbild der Baumschule im Dorf unsere eigene Gärtnerei gegründet. Dafür habe ich 50.000 Yuan in eine Brachfläche investiert. Die dort angepflanzten Weidenbäume wuchsen unerwartet gut “.

Inzwischen ist es den Dorfbewohnern bereits gelungen, anhand der Aufforstung zu bescheidenem Wohlstand zu gelangen. Die Weidenbäume, die inner-und außerhalb des Dorfes Recho angepflanzt wurden, sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktionen in drei Kategorien eingeteilt: nämlich Windschutzwald, Wirtschaftswald und Landschaftswald.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Tibet,Anpflanzung,Windschutzstreifen,Armutsbekämpfung