Chinas „Geisterstädte" erwachen dank politischer Unterstützung zum Leben
Einige westliche Medien haben in der Vergangenheit häufig von sogenannten „Geisterstädten“ in China berichtet und diese verspottet. Mittlerweile sind viele dieser ehemals abgelegenen Gebiete mit Hilfe der politischen Unterstützung aber zum Leben erwacht.
Hochhaussiedlungen, Seen, Parks und lange, gerade Straßen, aber keine Menschen: Was in manchen westlichen Medien als typische postapokalyptische chinesische „Geisterstädte" beschrieben wird, könnte in Wahrheit der Beginn von neuen Städten und neuen Entwicklungswundern sein.

Ein aktuelles Beispiel ist eine U-Bahn-Station in der südwestchinesischen Metropole Chongqing, deren Lage CNN 2017 noch als „mitten im Nirgendwo" beschrieb. Zudem sei sie „mit zwischen überwucherndem Unkraut versteckten Ausgängen" gebaut, spottete der US-Nachrichtensender. Doch mittlerweile hat die Geschichte der U-Bahn-Station eine faszinierende Wendung genommen. Die besagte Station mit dem Namen Caojiawan erlangte vor kurzem erneut Berühmtheit, nachdem zwei Fotos im Internet zeigten, wie die Anlage zu Beginn aussah und wie sie sich mittlerweile verändert hat. Ein von Unkraut überlagerter Ausgang auf dem einen Foto bildet einen scharfen Kontrast zu dem zweiten Foto, auf dem viele beschäftigte Menschen und breite Straßen am selben Ausgang zu sehen sind.
Dieser Tweet des Internetnutzers Carl Zha erhielt bis zum Redaktionsschluss mehr als 23.000 Likes, was einige Netizens dazu veranlasste, weitere Vergleichsfotos von Baustellen weltweit zu twittern. Netizens posteten Zhas Fotos auf chinesischen sozialen Medien und kommentierten, dass viele der von westlichen Medien beschriebenen „chinesischen Geisterstädte" nun zum Leben erwacht seien.
Der Bezirk Kangbashi in Ordos in der Autonomen Region Innere Mongolei, eine weitere berühmte „Geisterstadt", über die viele große westliche Medien, darunter das Wall Street Journal und CNN, seit 2012 berichtet hatten, hat sich mit seinem wachsenden Bruttoinlandsprodukt (BIP), steigenden Wohnungspreisen und einem langfristigen Entwicklungsplan zum Beispiel ebenfalls von diesem Spitznamen verabschiedet.
Yang, der in Kangbashi wohnt, sagte der Global Times am Montag, dass der durchschnittliche Wohnungspreis in dem Bezirk in diesem Jahr um rund 1.500 Yuan (188 Euro) pro Quadratmeter auf etwa 8.000 Yuan (1.005 Euro) gestiegen sei und sich mehr Menschen von außerhalb Ordos in der Stadt niedergelassen hätten.
Der Bezirk Kangbashi, der 2004 auf einer riesigen Brachfläche errichtet worden war, beherbergt heute 150.000 ständige Einwohner. Das Pro-Kopf-BIP erreichte 2019 173.000 Yuan (21.760 Euro), verglichen mit dem landesweiten Durchschnitt von 70.800 Yuan (8.905 Euro), wie die Economic Daily berichtete.
Die Stadt erforscht darüber hinaus noch weitere Wege, wie die Wirtschaft wachsen kann. Yang berichtet, er habe in den letzten Jahren viele Touristen gesehen, die die Wüste besuchten oder sich traditionelle Aufführungen der mongolischen Kultur ansahen.
Im Jahr 2019 hätten mehr als 2,8 Millionen Touristen Kangbashi besucht und während der Reisesaison fast alle circa 3.500 Hotelzimmer in dem Bezirk gefüllt, berichtete die Xinhua News Agency.
Cong Yi, Professor an der Tianjin University of Finance and Economics, erklärte, dass es in Städten des zweiten und dritten Ranges eine Periode gegeben habe, in der der schnelle Bau die Entwicklung der Bevölkerung und der öffentlichen Dienstleistungen beschleunigt habe. Aber auf lange Sicht würden kleine und mittlere Städte ins Gleichgewicht gebracht werden, da überfüllte Megastädte einige Menschen in diese kleineren Städte treiben würden.
China verfüge über große Fähigkeiten zum Abbau von Immobilienbeständen. Im Vergleich zu westlichen Ländern wie den USA befinde sich China erst in der mittleren Phase der Urbanisierung und habe eine riesige Bevölkerung, betonte Cong und merkte an, dass die Blase wahrscheinlich auch nicht platzen werde.
Kurzfristig hätten einige Städte jedoch noch Schwierigkeiten, Immobilienbestände abzubauen. Städte wie Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu bieten seit letztem Jahr Vorzugspreise an, um junge Talente anzulocken. Zudem wurde 2019 auch eine politische Maßnahme entwickelt, mit der Talente dazu ermutigt werde sollen, Immobilien zu kaufen.












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