Junge Chinesen halten die Verbotene Stadt am Leben

29.12.2020


In diesem Jahr wurde das 600-jährige Bestehen des Beijinger Kaiserpalastes oder auch der sogenannten Verbotenen Stadt gefeiert. Seit Jahren arbeiten in dem riesigen Baukomplex des ehemaligen Kaiserhofs mehrere junge Forscher und Restauratoren, um die Architektur und die aufbewahrten Kulturgegenstände zu erforschen und zu restaurieren sowie zugleich die Vitalität des größten Museums der Welt aufrechtzuerhalten.

Jeden Vormittag wenn Yang Yujie durch ein Tor an einer geschäftigen Straße in die Verbotene Stadt eintritt, hat sie das einzigartige Gefühl, eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. Im Palastmuseum ist sie für die Restaurierung von Kulturgegenständen zuständig, genauer gesagt, der ehemaligen kaiserlichen Porzellanwaren.

Im Museum werden mehr als 1,86 Millionen Kulturgegenstände aufbewahrt, darunter nahezu 360.000 Porzellanwaren. Teil der regulären Restaurierung der Porzellane sind unter anderem das Spülen, Polieren und Kleben sowie die Farbergänzung.

Yang Yujie hat im Jahr 2015 an der Chinesischen Kunstakademie promoviert. Im selben Jahr begann sie ihre Arbeit im Kaiserpalast. Sie erklärt: „Restaurierung ist keine vorprogrammierte Routinearbeit. Da die Schäden der Kulturgegenstände völlig unterschiedlich sind, erfordert unsere Arbeit gewisse Innovationen und Flexibilität. Sie ist sozusagen eine Art künstlerischen Schaffens.“ „Die neuen Erkenntnisse und Überraschungen, die ich bei meiner Arbeit erlebt habe, sind unvergesslich. Nicht alle Restauratoren haben die Chance, die unschätzbaren Porzellane zu restaurieren, die man sonst nur aus Büchern kennt.“

Yu Wentao hat im Jahr 2017 an der Zentralen Kunsthochschule Chinas promoviert und anschließend seine Arbeit in der Verbotenen Stadt angetreten. Er befasst sich mit der Erforschung der im Kaiserpalast aufbewahrten antiken Schriften und Gemälde. Er erklärt: „Meine Arbeit ist sozusagen ein Dialog mit der chinesischen Geschichte.“

Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Yu unlängst eine Sonderausstellung der kalligrafischen Werke von Su Shi, einem berühmten Gelehrten und Dichter der Nördlichen Song-Dynastie (960-1127) organisiert, die von Mai 2019 bis September 2020 gezeigt wurde.

„Es war das erste Mal, dass in der Verbotenen Stadt eine Kalligrafie-Ausstellung für eine berühmte altertümliche Persönlichkeit abgehalten wurde. Dabei kann man davon ausgehen, dass die Ästhetik seiner reichhaltigen kalligrafischen Werke die Philosophie von Su Shi am besten reflektiert“, so Yu Wentao.

Wu Wei wurde im Jahr 1988 geboren. Er begann seine Arbeit im Beijinger Palastmuseum nach dem Abschluss seines Archäologie-Studiums an der Nanjing-Universität. Sein Tätigkeitsfeld beinhaltet vor allem die architektonische Renovierung der Bauten in der Verbotenen Stadt. Er arbeitet täglich mit Tischlern und Maurern zusammen. Zu seinen Aufgaben sagt er: „Zuallererst müssen wir die baufälligen Stellen im Baukomplex finden, vermessen und fotografieren. Auf der Grundlage dieser Informationen arbeiten wir dann einen Renovierungsplan aus.“

Bei der Renovierungsarbeit müsse man an dem Prinzip festhalten, das ästhetische und altertümliche Aussehen der Bauten zu bewahren. „Wir streben danach, unsere Eingriffe unter der Voraussetzung maximaler struktureller Sicherheit zu minimieren und dadurch das ursprüngliche Aussehen des Kaiserpalasts aufrechtzuerhalten.“


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Quelle: CRI

Schlagworte: Verbotene Stadt,Kulturgegenstände,Palastmuseum