Unterstützung für Realwirtschaft

Chinas Zentralbank verspricht konsistente Geldpolitik

31.12.2020


Experten gehen davon aus, dass Chinas Zentralbank ihre Geldpolitik weiterhin konsistent und unterstützend für die wirtschaftliche Erholung gestalten werde. Sie werde daher verschiedene Instrumente nutzen, um eine angemessene Liquidität aufrechtzuerhalten und eine zu frühe Verknappung der Geldmenge zu vermeiden.


Es sei unwahrscheinlich, dass das derzeitige Zinsniveau nach den Neujahrsfeiertagen merklich ansteigt, wobei die kurzfristigen Marktzinsen ungefähr auf dem Niveau der Leitzinsen bleiben werde. Zudem prognostizierten die Experten, dass die Währungsbehörden das Ende ihrer akkommodierenden (unterstützenden) Geldpolitik nicht beschleunigen werden - obwohl China im nächsten Jahr ein starkes Wachstum erwartet.


Laut den Experten konnten solche Signale während der jüngsten vierteljährlichen Sitzung zur Festlegung der Politik der Zentralbank erkannt werden. Die Sitzungsteilnehmer beschlossen, die notwendige Unterstützung für die wirtschaftliche Erholung beizubehalten und die Wiederverleih- und Rediskontierungsfazilitäten sowie geldpolitische Instrumente weiter zu nutzen, um Geldmittel direkt in die Realwirtschaft zu leiten. So heißt es in einer am späten Dienstag veröffentlichten Erklärung der Zentralbank.


Die Sitzung, die vom geldpolitischen Ausschuss der Zentralbank unter dem Vorsitz von Yi Gang (dem Gouverneur der Zentralbank) abgehalten wurde, drängte auch auf eine weitere Stärkung der finanziellen Unterstützung für technologische Innovationen, Klein- und Kleinstunternehmen sowie die grüne Entwicklung. Die Sitzung bestätigte auch die Verlängerung von zwei Sondermechanismen, die eine verzögerte Rückzahlung von Krediten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Vorzugszinsen für Kredite ermöglichen.


Experten gehen davon aus, dass die Zentralbank im Januar verschiedene geldpolitische Instrumente einsetzen werde, um mehr Mittel in das Finanzsystem zu injizieren und so einen Liquiditätsmangel zu verhindern - insbesondere durch Offenmarktgeschäfte. 


Yang Yewei, Analyst bei Guosheng Securities, hält es jedoch für weniger wahrscheinlich, dass sie den Mindestreservesatz senken wird – also den Anteil des Bargelds der Finanzinstitute, der bei der Zentralbank in Reserve bleiben muss.


Die Währungsbehörden erklärten in der Politiksitzung des vierten Quartals, dass die Effizienz des geldpolitischen Transmissionsmechanismus verbessert worden sei und die Kreditzinsen deutlich gesunken seien.


In den kommenden Monaten werde die Zentralbank weiterhin „das Potenzial der Reformmaßnahmen freisetzen" und „die Ergebnisse des Rückgangs der realen Kreditzinsen verfestigen", hieß es in der Erklärung der Sitzung. Sie versprach auch, die Finanzinstitute anzuleiten, die mittel- und langfristigen Kredite für das verarbeitende Gewerbe zu erhöhen. 


„Da die Inflation niedrig und die Erholung - insbesondere der privaten Nachfrage - noch relativ fragil ist, ist es wichtig, die akkommodierende Politik beizubehalten und eine verfrühte Straffung zu vermeiden", empfahl auch Sebastian Eckardt, leitender Ökonom für China bei der Weltbank.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Zentralbank,Geldpolitik