Wende der Umweltqualität

Chinas Bemühungen zum Schutz des Jangtse-Flusses zeigen Wirkung

06.01.2021

Der Jangtse-Fluss ist nicht nur der längste Fluss in China, sondern in ganz Asien. Der Schutz der Umwelt entlang dieser langen Wasserstraße ist daher eine große Herausforderung. China nimmt diese Aufgabe sehr ernst und hat durch große Anstrengungen positive Ergebnisse erzielt. Jedoch muss diese Arbeit auch in der Zukunft fortgesetzt werden.


Schiffe fahren am 29. November durch die Xiling-Schlucht im Kreis Zigui in der zentralchinesischen Provinz Hubei. 


Chinas konsequente Bemühungen zum Schutz des Jangtse-Flusses hätten dazu beigetragen, dass der längste Fluss Asiens eine Wende in Sachen Umweltschutz vollzogen hat, betonte ein hoher Beamter des Ministeriums für Ökologie und Umwelt.


Xu Chong, Leiter des Büros im Ministerium, das die Aufsicht über den Fluss hat, sagte auch, dass die deutliche Verbesserung der Umweltbedingungen entlang der Wasserstraße parallel zur Entwicklung des Jangtse-Wirtschaftsgürtels (Yangtze River Economic Belt) stattgefunden hätte.


Die Wasserqualität ist einer der des Jangtse Schlüsselindikatoren für den Erfolg. Im letzten Jahr wurde die Qualität an allen überwachten Abschnitten im Hauptstrom des Jangtse mit Grad II oder höher bewertet. Grad II ist die zweithöchste Stufe in Chinas fünfstufigem Bewertungssystem.


Der 5. Januar 2016 habe den Wendepunkt für die Umweltqualität des Jangtse markiert, so Xu. An dem Tag leitete Präsident Xi Jinping in der Metropole Chongqing eine nationale Konferenz über den „Yangtze River Economic Belt“. Der Jangtse verfüge über ein einzigartiges Ökosystem, seine Ökologie und Umwelt wiederherzustellen, werde eine überwältigende Aufgabe sein, erklärte Xi damals. Groß angelegte Entwicklungsprojekte entlang des Flusses werden jetzt und für eine lange Zeit in der Zukunft nicht erlaubt sein, so der Präsident. Xi leitete auch zwei weitere Symposien mit dem Thema der Förderung der Entwicklung des Wirtschaftsgürtels. Eines fand 2018 in Wuhan (Provinz Hubei) statt, das andere 2020 in Nanjing in der Provinz Jiangsu.


Xu Chong betonte, dass der Trend zur Verschlechterung des Wasser-Ökosystems im Jangtse-Becken dank einer Reihe von Maßnahmen, die in den letzten Jahren ergriffen wurden, „vorläufig eingedämmt" worden sei. Ende 2018 entwarf die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC: die oberste nationale Wirtschaftsplanungsbehörde) einen Plan zum Schutz des Flusses. In der Folge wurden acht Kampagnen gestartet, um den Jangtse zu sanieren und zu schützen. Zu den Kampagnen gehörte ein Projekt zur Verwaltung von Abwasserabflüssen und eins zur Verbesserung von Flussabschnitten mit einer Wasserqualität unter Grad V, berichtete Xu.


In der Folge wurden Expertenteams in die Städte in den 11 Provinzregionen des Wirtschaftsgürtels entsandt. Sie boten eine maßgeschneiderte Beratung über Dienstleistungen zur Säuberung und zum Schutz der Wasserstraße - eine Initiative, die anschließend fortgesetzt wurde.


Zudem seien auch Anstrengungen unternommen wurden, um Lebensräume für Wildtiere zu sanieren und Blockaden zu beseitigen, die die Verbindung der natürlichen Wasserwege behindern, so Xu. Diese Maßnahmen - zusammen mit einem Fischereimoratorium, das 2019 eingeführt wurde - hätten zu einer allmählichen Wiederherstellung der Wasserorganismen im Jangtse geführt", erläuterte er.


China hat im Januar letzten Jahres ein vollständiges Fischereiverbot in 332 Schutzgebieten im Jangtse-Becken eingeführt. Das Verbot wurde in diesem Jahr auf alle natürlichen Wasserwege des Flusses ausgeweitet. Im Dezember verabschiedete der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (NVK) dann das Gesetz zum Schutz des Jangtse-Flusses (Yangtze River Protection Law). Dies war die erste Gesetzgebung in China, die ein Flussbecken betrifft. Das Gesetz sieht vor, dass ein nationaler Mechanismus eingerichtet wird, der die Arbeit zum Schutz des Jangtse leitet und koordiniert.


„Trotz des positiven Fortschritts sollten wir uns nüchtern bewusst sein, dass die Situation für die Erhaltung und Sanierung des Jangtse düster bleibt. Die Aufgabe ist immer noch mühsam", mahnte Xu. In einigen Gebieten des Beckens müsse zum Beispiel erst noch eine angemessene Umweltinfrastruktur aufgebaut werden. Es sollten auch mehr Anstrengungen unternommen werden, um das Abwassermanagement in ländlichen Gebieten zu verbessern.

 

Während die Kontrolle der industriellen Verschmutzung noch nicht zufriedenstellend sei, hätten sich zudem auch die Landwirtschaft und die Viehzucht in einigen Regionen als Hauptverursacher der Verschmutzung erwiesen. Da die Feuchtgebiete schrumpfen, würden in einigen wichtigen Seen des Beckens immer noch häufig Blaualgenblüten auftreten, fügte Xu hinzu.

 

Er sagte, das Ministerium werde in den nächsten fünf Jahren die Anstrengungen für einen hochrangigen Plan zum systematischen Schutz und zur Sanierung des Ökosystems des Jangtse verstärken. Das Hauptaugenmerk werde auf der Verbesserung der Stabilität des Ökosystems des Jangtse liegen. Der Plan werde auch Ziele für die Verwaltung von Wasserwegen sowie für die Vegetation von Fischen und Wasserpflanzen festlegen und gleichzeitig eine harmonische Koexistenz zwischen den Menschen und der Umwelt entlang des Flusses fördern, ließ er wissen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Jangtse-Fluss,Umweltschutz,Wasserqualität,Fischereiverbot