Die brasilianische Regierung werde nicht versuchen, den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei von den für Juni dieses Jahres geplanten Auktionen für die 5G-Netzwerke in Brasilien auszuschließen, berichtete die Zeitung O Estado de S. Paulo am Samstag unter Berufung auf Regierungs- und Industriequellen.

Finanzielle Kosten in Milliardenhöhe und die Abwahl von US-Präsident Donald Trump würden Präsident Jair Bolsonaro dazu zwingen, seinen Widerstand gegen Huawei als Anbieter des Mobilfunknetzes der nächsten Generation in Brasilien aufzugeben, so die Zeitung. Wie Trump lehnt auch Bolsonaro Huawei mit der unbewiesenen Begründung ab, dass das Unternehmen angeblich vertrauliche Daten mit der chinesischen Regierung teile.

Aber da China der größte Handelspartner Brasiliens ist und Huawei einen sehr wettbewerbsfähigen Preis anbieten kann, sei Bolsonaro auf großen Widerstand in der Industrie und innerhalb seiner eigenen Regierung getroffen, unter anderem von Vizepräsident Hamilton Mourao.

O Estado de S. Paulo zitierte Mourao mit den Worten, dass alle Unternehmen, die die notwendigen Garantien für die Einhaltung von Brasiliens nationaler Souveränität und des Datenschutzes bieten, 5G-Ausrüstung im Land anbieten dürften.

Letzten Monat hatten Quellen gegenüber Reuters berichtet, dass Bolsonaros Regierung nach gesetzlichen Wegen suche, um Huawei von Brasiliens 5G-Netzwerken auszuschließen.