China erreicht 2020 Steuerzielvorgabe

21.01.2021

Trotz der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie und erheblicher Steuernachlässe hat China im vergangenen Jahr das Ziel bei Steuereinnahmen erreicht, was dazu ermuntert, die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen auch in diesem Jahr fortzusetzen, um die Kosten gering zu halten und Risiken zu dämpfen.



Nach Angaben der staatlichen Steuerverwaltung vom Mittwoch betrug die Gesamtsumme der Steuereinnahmen 13,68 Billionen Yuan (2,12 Billionen US-Dollar) und erfüllte damit die budgetären Vorgaben.


Die Steuererträge machten 15,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Im Jahre 2019 war dieser Anteil noch bei 16,02 Prozent gelegen.


Der geringere Anteil der Steuereinnahmen weise daraufhin, dass die Steuerbelastung für Unternehmen geringer geworden und sogleich ein Anstieg der Umsätze zu beobachten sei, sagte Cai Zili, ein hoher Beamter der Steuerverwaltung.


Auf Grundlage der Mehrwertsteuerabrechnungen lässt sich feststellen, dass die Umsätze chinesischer Unternehmen dank effektiver Pandemiebekämpfung und eines raschen Starts der Wirtschaft nach dem Lockdown um sechs Prozent gestiegen seien.


Im Jahresvergleich sei das Gesamtsteueraufkommen im Jahre 2020 um 2,6 Prozent gesunken, was nach Angaben von Cai auf das Pandemiegeschehen und die damit verbundenen fiskalischen Maßnahmen zurückzuführen sei.


Während der vergangenen fünf Jahren sei der Anteil, der von 100 Yuan erzieltem unternehmerischen Gewinn in Form von Steuern abgeführt werden müsse, kontinuierlich gesunken. Allerdings gäbe es auch eine "versteckte Belastung" etwa durch den plötzlichen Ausbruch des Coronavirus, was die Steuerverwaltung dazu geführt habe, eher die mittel- und langfristigen Perspektiven von Unternehmen in den Blick zu nehmen, sagte Liu Shangxi, Leiter der Chinesischen Akdemie für Finanzwissenschaften unter dem Finanzministerium.


Steuerpolitik müsse schlüssig sein, um trotz vieler Unsicherheitsfaktoren die Unternehmenserwartungen stabil halten zu können, sagte Liu im Rahmen eines Seminars.


Nach Angaben der Steuerverwaltung beliefen sich die Ermäßigungen bei Steuern und Abgaben im Jahr 2020 auf rund 2,5 Billionen Yuan, was vor allem durch niedrigere Mehrwertsteuersätze und abgesenkte Beiträge zur Sozialversicherung bewirkt wurde.


Im Jahr 2020 zielten die Steuernachlässe vor allem darauf, den Marktteilnehmern über Engpässe hinweg zu helfen und die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Die herstellende Industrie und die Privathaushalte hätten am meisten von den Steuersenkungen profitiert, was man an der Reduzierung der Umsatzsteuersätze um 8,8 beziehungsweise 9,5 Prozent ablesen könne.


Eine von Lius Forschergruppe gestartete Untersuchung hat ergeben, dass die Steuerlast für Unternehmen im Jahr 2020 weniger als fünf Prozent der Gesamtkosten betragen habe, während die Personalkosten einen leichten Anstieg zu verzeichnen gehabt hätten.


Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, die im letzten Jahr erfolgte Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge beizubehalten, weiterhin die Besteuerung von Ausgaben für Forschung und Entwicklung geringzuhalten und Steuerbegünstigungen für Unternehmen auszubauen, die öffentliche Infrastrukturen bereitstellen. Zudem sollten die Spitzensätze der Einkommenssteuer gesenkt werden.


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19,Pandemie,Steuer