Chinas Arbeitsmarkt
Beschäftigungsniveau trotz COVID-19 stabil
Wie die neuen Zahlen des zuständigen Ministeriums zeigen, ist die Beschäftigungssituation in China trotz der Pandemie stabil geblieben. Das Ziel, neun Millionen neue städtische Jobs zu schaffen, wurde 2020 sogar übertroffen. Neben der Pandemie gibt es jedoch noch weitere langfristigere Herausforderungen für den Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel den technologischen Wandel.
Eine Jobsuchende bewirbt sich am 2. Januar 2021 an einem Stand eines Unternehmens auf einer Jobmesse in Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei. [Photo von Wang Jianfeng für China Daily]
Chinas Arbeitsmarkt hat im Jahr 2020 stetig an Schwung gewonnen. Im Laufe des Jahres kamen etwa 11,9 Millionen städtische Arbeitsplätze hinzu, womit das geplante Ziel von neun Millionen neuen Jobs sogar übertroffen worden sei, wie die am Dienstag veröffentlichten Daten des Ministeriums für Humanressourcen und soziale Sicherheit zeigen.
Die erfasste Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten fiel im Dezember auf 5,2 Prozent, nachdem sie im Februar auf einen historischen Höchststand von 6,2 Prozent gestiegen war.
Um die negativen Auswirkungen der Pandemie auszugleichen, gab das Ministerium im vergangenen Jahr 28 neue Richtlinien heraus, darunter die Reduzierung der Zahlungen von Unternehmen und Unternehmern für die Kapitallebens-, Arbeitslosen- und Arbeitsunfallversicherung. Insgesamt konnten die Abgaben so um 1,54 Billionen Yuan (237,8 Milliarden US-Dollar) reduziert werden. Eine weitere wichtige Maßnahme im Jahr 2020 war es, ehemals von Armut betroffenen Menschen zu helfen, eine stabile Beschäftigung zu finden.
„Wir haben diese ehemals von Armut betroffenen Menschen organisatorisch so unterstützt, dass sie außerhalb ihrer Heimatstädte arbeiten können, und ihnen Priorität bei der Teilnahme an allen Kampagnen zur Arbeitssuche gegeben", berichtete Zhang Ying, ein Beamter in der Abteilung für Beschäftigungsförderung des Ministeriums, während einer Online-Pressekonferenz am Dienstag.
Die Regierung hat zudem auch große Anstrengungen für die Förderung der Bereiche Unternehmertum und Innovation unternommen, um den Druck auf die Beschäftigung zu verringern. Zu den ergriffenen Maßnahmen gehören unter anderen die Erhöhung des Kreditlimits für Unternehmer und die Streichung einer Reihe von Verwaltungsgebühren.
Dennoch steht der Arbeitsmarkt aufgrund der kürzlich wiederkehrenden sporadischen COVID-19-Fälle und des instabilen Außenhandelsumfelds weiterhin vor einer ungewissen Zukunft.
Chen Lixiang, Vizedekan des China Institute for Occupation Research der Peking-Universität, sagte, dass sich die Aussichten für Chinas Arbeitsmarkt im Jahr 2021 „dank der Erfahrung der Regierung bei der Kontrolle der Epidemie verbessern werden, aber es gibt noch Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.“
Chen fuhr fort: „Zusammen mit der Pandemie haben das aktuelle Außenhandelsumfeld und die Probleme, die die technologische Revolution mit sich bringt, Druck auf den Arbeitsmarkt ausgeübt.“ Zum Beispiel erfordere „die technologische Revolution […] von den Arbeitnehmern höhere Qualifikationen, ebenso wie die Anpassung der Wirtschaftsstruktur, und [dies] übt mehr und langfristigen Druck aus als Notfallsituationen wie COVID-19."
Er betonte, dass jede Maßnahme, die mehr Beschäftigung für Arbeitssuchende schaffen kann, deshalb willkommen sei. „Kurzfristig kann die Regierung kleinen und mittleren Unternehmen Anreize geben, damit sie mehr Leute einstellen - einschließlich Wanderarbeiter - und mehr unterstützende Maßnahmen ergreifen, um mehr Unternehmer anzuziehen.
"Langfristig sei es aber von großer Bedeutung, „den Arbeitern Trainingskurse anzubieten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern, damit sie besser in der Lage sind, mit möglichen Risiken umzugehen und die technologische Revolution zu überstehen", machte er deutlich.