Nachfrage aus dem Ausland wird KMU-Exporte ankurbeln

28.01.2021


Nach Ansicht der globalen Investmentbank Standard Chartered wird die robuste Auslandsnachfrage die Exporte von Chinas kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) in den kommenden Monaten ankurbeln, während multilaterale Handelsabkommen für langfristige Wachstumsimpulse sorgen werden.


Die in vielen ausländischen Märkten weiterhin grassierende Corona-Pandemie werde kurzfristig die chinesische Produktion stärken und die Exporte der KMUs ankurbeln, sagte Li Wei, ein leitender Ökonom bei Standard Chartered China.


"Die Daten zeigen, dass die KMUs vom Boom aufgrund der schnellen wirtschaftlichen Erholung Chinas profitiert haben", erklärte Li. "Und die Nutznießer sind nicht nur exportorientierte Unternehmen, sondern auch solche, die Exportunternehmen mit Vorprodukten beliefern."


Eine monatliche Umfrage zur KMU-Aktivität in China zeigte, dass sich das Wachstum im Januar leicht abgeschwächt hat. Der Gesamtindex, bei dem ein Wert von über 50 ein Wachstum anzeigt, sank von 52,7 im Dezember auf 52,3 im Januar.


Li führte diese Anpassungen auf die restriktiven Maßnahmen zurück, die China nach erneuten, sporadischen COVID-19-Fällen eingeführt hat und die den Dienstleistungssektor spürbar belasten, sowie auf den rasanten Anstieg der Kosten für Waren und vorgelagerte Rohstoffe, die möglicherweise die Gewinnmargen gefährden.


Dennoch sind exportorientierte Unternehmen weniger anfällig für den vorübergehenden Rückschlag. Sie verzeichneten im Januar einen Wert von 54,7, bei den binnenmarktorientierten Unternehmen lag dieser nur bei 51,8. Dies deute darauf hin, dass die konsistente Exportsdynamik "für die nächsten absehbaren Monate" bestehen bleibe, erklärte er.


Selbst wenn sich die Auslandsnachfrage mit der Abflachung der COVID-19-Kurve normalisiert, würden Vereinbarungen wie das Regional Comprehensive Economic Partnership Agreement (RCEP) für neue Wachstumsimpulse sorgen, da ein gehöriger Teil des Handels der chinesischen KMUs mit südostasiatischen Märkten stattfinde, erklärte Jessie Li, Leiterin des Bereichs Consumer, Private and Business Banking bei Standard Chartered China.


"Es geht nicht nur um das schiere Handelsvolumen. Ein Großteil des Importbedarfs aus Märkten wie Indonesien oder den Philippinen ist nicht direkt mit der Pandemiebekämpfung verbunden. Das deutet darauf hin, dass das Wachstum längerfristig und nachhaltiger sein wird", sagte sie.


Das Peterson Institute for International Economics, ein in den USA ansässiger Think Tank, erklärte im Juni, dass sich das RCEP für China "positiv auf alle Sektoren" auswirken werde, von Rohstoffen über die Fertigung bis hin zu gehandelten Dienstleistungen, und so dazu beitrage, den Schaden, der durch andere Unsicherheiten und Handelsstreitigkeiten mit den USA entsteht, zu verringern.


Li zitierte Vorhersagen des Instituts, denen zufolge sich Chinas Exporte in die ASEAN-Märkte bis 2030 verdoppeln würden, und zwar auch dank des RCEP. Dies deckt sich auch mit der Prognose des High Growth Enterprises Team von Standard Chartered.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nachfrage,Ausland,KMU-Exporte