Untersuchung

Tiefkühlprodukte als Auslöser für COVID-19-Infektionen

03.02.2021

Untersuchungen der COVID-19-Infektionsherde in China während der letzten Monate hätten herausgefunden, dass verseuchte Tiefkühlwaren die Hauptursache für die Corona-Ausbrüche gewesen seien, was nach Expertenmeinung den Schutz der Arbeitskräfte in diesem Bereich zu einer dringenden Aufgabe mache.


Ein Fischstrand in Dalian, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Liaoning. (Foto von VCG)


"Die Forschung hat erwiesen, dass das neuartige Coronavirus in Tiefkühlkost und auf deren Umverpackung auch während langer Zeit überleben und Ansteckungen bei Menschen auslösen kann, vor allem unter Hafenarbeitern, die dem Kontakt mit Gütern dieser Art in besonderem Maße ausgesetzt sind," sagt Liu Zhaoping, Wissenschaftler am Nationalen Zentrum für die Beurteilung von Lebensmittelrisiken.


"Verglichen mit anderen Wegen der Übertragung ist das Riskio, dass das Virus von Lebensmitteln auf Menschen überspringt, allerdings gering."


Untersuchungen der Auslöser für Ausbrüche der Krankheit in chinesischen Städten wie Beijing und in Hafenstädten wie Dalian in der Provinz Liaoning und Qingdao in der Provinz Shandong hätten ergeben, dass die Ansteckungen vielfach auf Mitarbeiter von Kühlhäusern, Betrieben zur Fischverarbeitung und Marktständen, an denen importierte Tiefkühlprodukte zum Verkauf angeboten würden, zurückgeführt werden könnten.


An diesen Orten sei das Virus auf der Oberfläche von Gefrierwaren, darunter Lachs, Shrimps, Rind und Geflügel und deren Verpackung nachgewiesen worden. Meistenteils seien die Waren aus Ländern importiert worden, in denen die Pandemie noch immer wüte, so Liu.


Betriebe der Fleisch- und Geflügelverarbeitung sind anfälliger für Ausbrüche der Infektionskrankeit, da dort ein kaltes und feuchtes Klima vorherrscht, dass die Übertragung von Erkrankungen der Atemwege begünstigt. Durch Atmen, Husten und Sprechen kann dort leicht eine Tröpfcheninfektion stattfinden und Viren auf die Tiefkühlkost und deren Verpackung gelangen.


Studien haben gezeigt, dass sich das neuartige Corononavirus unter Tiefkühlbedingungen lange Zeit stabil erweisen kann, so dass es auch lange Tiefkühltransporte übersteht.


Christopher Elliott, Professor für Lebensmittelsicherheit an der britischen Queen's University sagt: "Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das neuartige Coronavirus bei niedrigen Temperaturen längere Zeit überleben kann."


COVID-19-Ausbrüche in Hafenstädten wie Dalian und Tianjin seien durch Hafenarbeiter ausgelöst worden, die sich durch die Berührung mit Tiefkühlprodukten und deren Umverpackungen angesteckt hätten.


"Die Feststellung aktiver Viren in Qingdao hat die Übertragbarkeit des Virus von der Lebensmittelverpackung auf den Menschen bestätigt," so Elliott.


Laut einer im Oktober vom Chinesischen Seuchenzentrum veröffentlichten Studie sei mit dem Nachweis lebender Viren auf der Verpackung von Tiefkühlfischprodukten zum ersten Mal die mögliche Übertragbarkeit von COVID-19 durch Tiefkühlkost erwiesen worden.


Nach einem COVID-19-Ausbruch auf einem Großmarkt in Beijing im Juni war dieser Übertragungsweg zum ersten Mal vermutet worden. Auf Schneidebrettern zur Verarbeitung importierten Laches waren in dem Großmarkt Coronaviren festgestellt worden.


Vor diesem Ausbruch waren in Beijing zwei Monate lang keine im Inland übertragenen Coronafälle aufgetreten, und im Rest des Landes war das Virus erfolgreich unter Kontrolle gebracht worden.


Letzten Monat sagte Chinas Gesundheitsminister Ma Xiaowei, dass alle größeren Infektionsherde in China durch Einreisende aus dem Ausland oder durch Tiefkühlprodukte verursacht worden seien.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Corononavirus,Tiefkühlprodukt,COVID-19