Bidens Kandidat für die CIA-Spitze stellt Spionage in den Dienst der Diplomatie

25.02.2021

Die Wahl von William Burns als Kandidat von Präsident Joe Biden für das Amt des Chefs der Central Intelligence Agency (CIA), zeigt, dass seine Regierung die Spionage in den Dienst der Diplomatie nehmen möchte. Am Mittwoch wird sich der altgediente Diplomat vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats einer Anhörung zu seiner Berufung stellen.


Archivfoto von William Burns (VCG)


Burns, seit 33 Jahren Angehöriger des US-Außenministeriums, hat sowohl unter republikanischen wie auch unter demokratischen Präsidenten gedient. So war er unter George W. Bush Botschafter in Russland und hatte unter Barack Obama das Amt des stellvertretenden Außenministers inne, berichtet der amerikanische Staatssender Voice of America (VOA).

Burns ist der erste Berufsdiplomat, der die CIA leiten soll. Fließend in Arabisch, Russisch und Französisch, lag der Schwerpunkt seiner Tätigkeit bislang im Nahen Osten und in Russland. So spielte er eine wichtige Rolle beim Zustandekommen des Atomdeals mit dem Iran. Von 2005 bis 2008 war er US-Botschafterin Moskau. In seinen veröffentlichten Memoiren kann man nachlesen, dass Burns auch über Kontakte nach China verfügt.

In seinem Buch The Back Channel: A Memoir of American Diplomacy and the Case for Its Renewal, verwendet Burns das Wort "unangenehm" bei der Beschreibung seines Umgangs mit Regierungsvertretern Chinas, wobei er sich auch über einen Austausch zum Thema Cybersicherheit erinnert. Während der Amtszeit von Obama reiste Burns mehrfach nach China, um Fragen bezüglich Russlands, Afghanistans und des Irans zu erörtern.


Lü Xiang, Experte für US-Politik an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte am Mittwoch gegenüber der Global Times, dass die CIA immer schon eng mit dem diplomatischen Dienst der USA zusammengearbeitet habe, und die Spionagetätigkeit der CIA gegen China nie zum Erliegen gekommen sei. Seit Biden China als den ernsthaftesten Konkurrenten seines Landes bezeichnet habe, würden die Geheimdienstaktivitäten gegen China fortgesetzt und verstärkt werden, worauf die chinesische Spionageabwehr allerdings bestens vorbereitet sei.


Diao Daming, USA-Experte an der Renmin-Universität, sagte gegenüber der Global Times, dass Burns Angehöriger der alten Eliten sei. Anders als Mike Pompeo, der als vormaliger CIA-Chef zum Außenminister der Regierung Trump aufstieg, wo er unter dem Motto "Wir lügen, wie betrügen, wir stehlen "in die US-Diplomatie eher den Stil von Spionageaktivitäten einführte, könnte Burns für ein dezenteres Image sorgen.

Indem er einen Berufsdiplomaten zum CIA-Chef ernenne, beabsichtige Biden, Geheimdienstoperationen in den Dienst der US-Außenpolitik zu stellen, meint Diao. Die Erfahrungen Burns im Umgang mit Russland und dem Iran könnten auch ein Hinweis darauf sein, dass sich Geheimdienstoperationen der USA nun verstärkt gegen Moskau und Teheran richten würden.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Biden,Trump,Diplomatie,CIA