Zusammenarbeit von Unternehmen und Militär

Bessere Drohnen für die Grenzverteidigung

01.03.2021

Ein chinesischer Abgeordneter und Kommandeur eines Grenzverteidigungsregiments im Westen des Landes plant bei den Zwei Tagungen in der kommenden Woche einen Vorschlag einzubringen, der empfiehlt, mehrere und bessere Drohnen für die Grenzverteidigung einzusetzen. China beherrsche bereits jetzt die notwendigen Technologien und sollte daher verstärkt darauf hinarbeiten, dem Militär leistungsstärkere Drohnen zur Verfügung zu stellen.

 

Eine Angriffsdrohne GJ-11 macht auf der Parade zum 70. chinesischen Nationalfeiertag im Oktober 2019 in Beijing ihr Debüt.


Ein chinesischer Abgeordneter, der ein Regiment an der südwestlichen Grenzverteidigungsfront des Landes führt, wird bei den kommenden „Zwei Tagungen“ (Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses und der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes) in der nächsten Woche einen Vorschlag einreichen, demzufolge China seine Grenzverwaltung und -kontrolle durch den Einsatz von mehr intelligenten Geräten wie Drohnen verbessern sollte. Denn seine eigenen Erfahrungen und Forschungen lassen vermuten, dass trotz des bereits häufigen Einsatzes solcher Geräte durch die Volksbefreiungsarmee (VBA) ein noch großes Verbesserungspotenzial bestehe.

 

Um die aktuellen Probleme zu lösen, zu denen vor allem die kurze Ausdauer, die hohe Abhängigkeit von Wetterbedingungen und die unzureichende Nutzlastkapazität (die wiederum aus der anfänglichen Inbetriebnahme von nur einfach zu bedienenden, kleinen Drohnen resultiert) gehören, könnte die VBA mehr hochentwickelte, größere Drohnen einsetzen, empfahlen Experten am Sonntag. Der Vorschlag kommt nach einem monatelangen Grenzkonflikt zwischen China und Indien, der durch Provokationen der indischen Truppen im April letzten Jahres ausgelöst worden war. 

 

Hou Yun, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses und Kommandeur eines Grenzverteidigungsregiments, daszum VBA-Militärkommando in Tibet gehört, werde den Vorschlag auf den diesjährigen „Zwei Sitzungen“ in der nächsten Woche einbringen, wie CCTV am Samstag berichtete. 

 

Hou, der 22 Jahre lang in der Hochebene stationiert war, hält es für wichtig, die Entwicklung und Inbetriebnahme von intelligenter Ausrüstung zu beschleunigen, die die gesamte Grenzverteidigungsfront abdecken und mit der die Regionen jederzeit überwacht werden kann. So könne das Situationsbewusstsein und die Sensibilität der VBA-Truppen verbessert werden. Das Ziel sei es, drei Schlüsselprobleme zu lösen: auch dort zu sehen, wo Menschen nicht sehen können; dort zu hören, wo Menschen nicht hören können; und dahin zu gehen, wohin Menschen nicht gehen können, so Hou.

 

Vor kurzem führte er ein Patrouillenteam in ein Tal auf 4.000 Metern Höhe. Die Route ist insgesamt mehr als 80 Kilometer lang und führt die Truppen durch verschiedenes Gelände, darunter Dschungel, Gletscher und schneebedeckte Berge. Viele Aufklärungspositionen sind während der Regen- oder Schneesaison für Menschen unzugänglich. 

 

Soldaten erzählten Hou, dass unbemannte Luftfahrzeuge (UAV oder oft allgemein als Drohnen bezeichnet) zwar bereits weit verbreitet seien, aber nur eine kurze Ausdauer hätten, anfällig für Regen seien und bei Aufklärungsmissionen bei dem in der Region häufig nebligem Wetter vor großen Herausforderungen stünden. Man hoffe auch, dass Drohnen die Effizienz von Transporteinsätzen erhöhen können, da sie immer häufiger eingesetzt werden, um Vorräte an abgelegene Außenposten zu liefern, die ansonsten schwer zu erreichen sind, berichtete CCTV

 

Bei den Drohnen, die derzeit von den Grenztruppen eingesetzt werden, handelt es sich hauptsächlich um kleine oder mittelgroße Multirotor-Drohnen, so ein langjähriges VBA-Mitglied, das an Einsätzen in der südwestchinesischen Autonomen Region Tibet beteiligt gewesen war. Solche Drohnen könnten vertikal starten und landen, was sie an fast jedem Ort einsatzfähig mache. Sie benötigen keinen Landeplatz und es sei einfach für die Truppen an der Front, ihre technischen Anforderungen zu erlernen, was sie zur ersten Wahl für Grenzmissionen mache, erklärte Fu Qianshao, ein chinesischer Experte für militärische Luftfahrt.  

 

Allerdings seien sie auch durch Unzulänglichkeiten gekennzeichnet, wie von den Fronttruppen berichtet wurde. Deshalb sollte die VBA erwägen, größere Drohnen mit starren Flügeln („fixed-wingdrones“) wie die bewaffneten Aufklärungsdrohnen GJ-1 und GJ-2 einzusetzen. Diese Modelle könnten Dutzende von Stunden in der Luft bleiben und seien mit anspruchsvolleren Nutzlasten ausgestattet. Jedoch könnten sie nur von Flugplätzen aus starten und landen, so dass sie gut als Ergänzung zu den kleineren Drohnen funktionieren könnten, sagte Fu.  

 

Zusätzlich zu den Drohnen in der Luft könnten auch landgestützte Roboter entwickelt und eingesetzt werden und alle diese Geräte sollten intelligenter gestaltet werden, so Fu. Die chinesische Rüstungsindustrie sollte auch auf fortschrittlichere Technologien drängen, um die Fähigkeiten kleinerer Drohnen zu verbessern, empfahl der Experte. Chinas staatliche und private Unternehmen seien zusammen mit den Entwicklungsabteilungen des Militärs durchaus in der Lage, fortschrittlichere Drohnen zu entwickeln, um die Anforderungen der VBA-Grenzverteidigungskräfte zu erfüllen, und China verfüge bereits über Weltklasse-Technologie bei der Entwicklung von Drohnen und intelligenten Robotern.

 

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Drohne,Grenzverteidigung,VBA,Rüstungsindustrie