Automanager drängen auf Maßnahmen gegen Chip-Knappheit

03.03.2021


Führungskräfte großer chinesischer Autohersteller haben der obersten Legislative des Landes vorgeschlagen, die einheimische Chipindustrie zu fördern, da der Mangel an Chips von internationalen Zulieferern die globale Autoindustrie zu Produktionskürzungen zwingt.


Zhu Huarong, Vorsitzender von Changan Auto und Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses, veröffentlichte seine Vorschläge am Montag, drei Tage vor Beginn der Zwei Tagungen.


"Die Behörden sollten Richtlinien entwerfen, um die Produktion von Autochips zu erleichtern und die Sicherheit der Lieferkette zu gewährleisten", erklärte Zhu.


Derzeit würden mindestens 90 Prozent des chinesischen Marktes für Autochips von US-amerikanischen, europäischen und japanischen Unternehmen dominiert, während der Anteil chinesischer Chiphersteller fast vernachlässigbar sei, sagte er.


Er schlug vor, dass die Behörden vorteilhafte Richtlinien für Chipentwickler und -hersteller erlassen und chinesische Autohersteller ermutigt werden sollten, Chips von einheimischen Unternehmen zu übernehmen, erklärte Zhu.


Chen Hong, Vorsitzender von Chinas größtem Autohersteller SAIC Motor und Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses, rief ebenfalls dazu auf, sich mit dem Thema zu befassen. 


In seinen am Montag bekannt gewordenen Vorschlägen forderte er, dass die Behörden Hersteller von Autochips auf der Grundlage der Fördermaßnahmen für Chips, die in der Unterhaltungselektronik verwendet werden, zusätzlich unterstützen sollten.


Chinesische Autohersteller und Zulieferer sollten lokalen Chipherstellern dabei helfen, zunächst weniger komplizierte Chips zu produzieren, damit sie ihre Kapazität für die Produktion modernster Chips ausbauen können, sagte Chen.


Er schlug außerdem vor, dass die Behörden bei der Finanzierung von Chip-Forschung und -Entwicklung helfen sollten.


Das Joint Venture von SAIC Motor und Volkswagen litt seit Ende Dezember unter einem Chipmangel und war gezwungen, die Produktion einiger Modelle zu drosseln.


Nach Angaben der Volkswagen Group China wurde die Produktion im Jahr 2020 wegen des Chipmangels um rund 15.000 Fahrzeuge heruntergefahren. Das Problem werde auch während des ersten Quartals dieses Jahres weiter andauern, hieß es.


Der Mangel könnte die Autohersteller auch im zweiten Quartal dieses Jahres weiter beeinträchtigen, wie aus einer Umfrage unter chinesischen Autoherstellern hervorgehe, sagte Chen Shihua, stellvertretender Generalsekretär der China Association of Automobile Manufacturers. 


Das Problem ist nicht auf China beschränkt. Volkswagen warnte Ende letzten Jahres davor, dass auch die Produktion an nordamerikanischen und europäischen Standorten angepasst werden müsse.


Das Chipproblem werde noch akuter werden, da die Autoindustrie für die Produktion elektrischer, intelligenter und selbstfahrender Fahrzeuge immer mehr auf Chips angewiesen sei, erklärten Analysten.


Obwohl Elektrofahrzeuge nur etwa 3 Prozent der weltweiten Autoverkäufe ausmachen, ist der Wert der in ihnen verbauten Halbleiter nach Angaben von IHS Markit etwa dreimal so hoch wie in einem Benziner.


Dies wäre ein noch gravierenderes Problem für China, da das Land der größte Markt sowohl für Benzinfahrzeuge als auch für New Energy Vehicles ist.


"Diese Phase der Chip-Knappheit hat wieder einmal gezeigt, wie dringend notwendig autonome und kontrollierbare Lieferketten sind", erklärte Chen von der China Association of Automobile Manufacturers.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Automanager,Chip-Knappheit,Volkswagen,SAIC Motor