China plant, das Kernmodul seiner Raumstation vor Ende Juni in den Weltraum zu befördern.

Das Kernmodul der Raumstation und die für den Start benötigte Schwerlast-Trägerrakete Long March 5B sind im Raketenstartzentrum Wenchang in der Provinz Hainan eingetroffen. [Foto: CCTV]

China plant, das Kernmodul seiner Raumstation vor Ende Juni in den Weltraum zu befördern, um den Bau des größten weltraumgestützten Vermögenswerts des Landes zu beginnen, so die chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt. Das 20 Tonnen schwere Kernmodul und die für den Start benötigte Schwerlast-Trägerrakete Long March 5B sind im Raketenstartzentrum Wenchang in der Provinz Hainan eingetroffen, teilte die Behörde in einer Erklärung am Donnerstagmorgen mit. Vier Gruppen von Astronauten seien für den Bau der Raumstation ausgewählt und würden derzeit weiter ausgebildet. In der Erklärung heißt es, China sei entschlossen, diese Station für die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik zu öffnen. Chinesische Wissenschaftler und ihre US-Kollegen haben die erste Reihe wissenschaftlicher Experimente ausgewählt, die von ausländischen Forschern vorgeschlagen wurden und innerhalb der Station durchgeführt werden können. Nach Angaben der Behörde arbeiten sie derzeit an der Umsetzung dieser Kooperationsprogramme. Die Behörde merkte außerdem an, dass sie Pläne für Chinas bemanntes Monderkundungsprogramm erwägt.

Chinas fortschrittlichstes Weltraumvorhaben, die multimodule Raumstation Tiangong, was himmlischer Ort bedeutet, wird hauptsächlich aus drei Komponenten bestehen – einem Kernmodul, das an zwei Weltraumlabors angeschlossen ist – mit einem Gesamtgewicht von mehr als 90 Tonnen. Das Kernmodul mit dem Namen Tianhe, oder himmlische Harmonie, ist 16,6 Meter lang und hat einen Durchmesser von 4,2 Metern. Es besteht aus drei Teilen – einem Verbindungsabschnitt, einem Kontrollabschnitt und einem Ressourcenabschnitt. Es wird für den Betrieb der Raumstation von zentraler Bedeutung sein, angesichts der Tatsache, dass dort Astronauten leben und die gesamte Station von innen steuern werden. Das Modul wird auch wissenschaftliche Experimente beherbergen. Die gesamte Station wird voraussichtlich im nächsten Jahr voll funktionsfähig sein und soll etwa 15 Jahre in Betrieb sein, so die Programmplaner.