Cyberangriffe aus dem Ausland

Auch chinesische Impfstoff-Forschungsinstitute waren Ziele der Attacken

08.03.2021

Wie Chinas führendes Antiviren-Unternehmen Antiy Labs mitteilte, sei China in den vergangenen Jahren häufig das Ziel von ausländischen Cyberangriffen gewesen. In letzter Zeit habe es sogar Impfstoff-Forschungsinstitute getroffen. Für China selbst bestehe zudem keine Notwendigkeit, selbst mithilfe von Cyberangriffen Informationen über Impfstoffe zu stehlen.


COVID-19-Impfstoffe von Sinovac werden ausgestellt. 


Während des Kampfes gegen die COVID-19-Epidemie seien Chinas Gesundheitssystem, Impfstoff-Forschungseinrichtungen und Forschungsinstitute häufigen Cyberangriffen ausgesetzt gewesen, sagte ein chinesischer Politikberater. Berichte, in denen behauptet wird, dass chinesische Hacker Cyberangriffe gestartet hätten, könnten mit dem Satz „ein Dieb schreit: Stoppt den Dieb“ beschrieben werden.

 

Xiao Xinguang, Mitglied des Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und außerdem leitender Softwarearchitekt des führenden Antiviren-Unternehmens Antiy Labs, erklärte, der Cyberspace sei mittlerweile zu einem Gebiet der Konfrontation und des geopolitischen Wettbewerbs zwischen den großen Ländern geworden. Zusammen mit traditionellen Sicherheitsbedrohungen könnten Cyberspace-Risiken eine Kettenreaktion bilden.

 

Während des Kampfes gegen die Epidemie seien zum Beispiel unter anderem Chinas Gesundheits- und Medizinsystem, Impfstoff-Forschungseinrichtungen oder wissenschaftliche Forschungsinstitute häufig Cyberangriffen ausgesetzt gewesen. Dabei seien viele wichtige Informationen oder wissenschaftliche Forschungsergebnisse gestohlen worden. Darüber hinaus hätten einige Länder auch in Grenzkonflikten Cyberspace-Angriffe eingesetzt, um politische, wirtschaftliche, militärische, wissenschaftliche und technologische Informationen aus China zu stehlen, berichtete Xiao.

 

Westliche Länder hätten das Thema Cybersicherheit aufgrund ihrer strategischen Motivation, Chinas Entwicklung einzudämmen, zudem lange Zeit hochgespielt, so Xiao. Ein Beispiel dafür sei der Solarium-Plan, den die USA letztes Jahr ins Leben gerufen hatten. Dieser ziele in Wirklichkeit darauf ab, eine Mentalität des Kalten Krieges zu schüren - entweder Freund oder Feind im Cyberspace. Dabei versuche er, den Lebensraum von China und anderen Ländern einzuengen. Gleichzeitig verfolge der Plan das Ziel, chinesische Unternehmen und chinesische Produkte zu schwächen, um das internationale Vertrauen in chinesische Informations- und Kommunikationsprodukte zu verringern und stattdessen amerikanische Oligopolunternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu schützen, kritisierte Xiao: „[Die Vorwürfe über] Angriffe der so genannten chinesischen Hacker waren nur ein perfektes Beispiel für den Satz: ein Dieb schreit, stoppt den Dieb.“

 

Laut Xiao wurde eine von der indischen Regierung unterstützte Organisation Anfang 2013 von internationalen Sicherheitsfirmen enttarnt. Antiy Labs enthüllte auch Cyberangriffe, die im Jahr 2014 von Indien gegen zwei chinesische Universitäten durchgeführt wurden. Später wurde diese Angriffsgruppe als „White Elephant" bezeichnet. Auf Grundlage von Aufklärungsinformationen über Gefahren (Threat Intelligence) und kontinuierlichen Korrelationsanalysen nahm Antiy Labs 2016 zudem eine indische Person ins Visier.

 

Durch kontinuierliche Tracking-Analysen fand das Unternehmen heraus, dass von Indien gestartete Cyberangriffe auf Nachbarländer, insbesondere China und Pakistan, abzielten - darunter auch auf Regierungsstellen, Universitäten, Forschungsinstitute und sogar auf Militär-Begeisterte, die in Militärforen aktiv sind. 

 

Chinas größter Impfstoffhersteller Sinopharm veröffentlichte am Sonntag einen Artikel auf seinem offiziellen WeChat-Account, in dem er den Aufbau eines Cybersecurity-Präventions- und -Kontrollsystems, den Schutz der wichtigsten Forschungsergebnisse und den entschlossenen Sieg im Kampf der Cybersecurity bei der Epidemieprävention und -kontrolle betonte. Es ist das einzige direkt von der Kommission (des Staatsrats) zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (SASAC) verwaltete Unternehmen, das sich auf Leben und Gesundheit konzentriert.

 

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Epidemie hat China die Führung bei der Entwicklung von Impfstoffen übernommen und bisher vier Arten von inländischen Impfstoffen zugelassen. Die Fakten hätten bewiesen, dass China keine Notwendigkeit hat, Impfstoffe über Cyberattacken zu „stehlen", wie chinesische Beamte und Cybersicherheitsexperten sagten.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Impfstoff,Cyberangriffe,COVID-19,Dieb