Chinesische Gemeinde verärgert über deutsches Kinderbuch
Ein Kellner mit einer Gesichtsmaske in einem wiedereröffneten Restaurant in Berlin, 16. Mai 2020. Foto: Xinhua.
Mit der böswilligen Behauptung, der Coronavirus stamme aus China, hat ein deutsches Kinderbuch in der chinesischen Gemeinde in Deutschland Empörung ausgelöst. Das chinesische Konsulat in Hamburg hat Strafanzeige gegen den Verlag gestellt und mehrere chinesische Einwohner drohten mit rechtlichen Schritten. Die chinesische Gemeinde ist der Meinung, dass eine einfache Entschuldigung nicht ausreicht und fordert einen Rückruf des Buches.
In dem Bilderbuch mit dem Titel Ein Corona Regenbogen für Anna und Moritz, das im Carlsen Verlag erschienen ist, behauptet der Vater von Anna und Moritz, dass das Coronavirus aus China gekommen sei und sich dann auf den Rest der Welt ausgebreitet habe.
Das hat die chinesische Gemeinde in Deutschland verärgert. Das chinesische Konsulat in Hamburg teilte mit, dass es bei dem Verlag vorstellig geworden sei und warnte die Chinesen, dass Provokation, Diskriminierung und Hass nicht mit den Grundwerten in Deutschland vereinbar seien. Chinesische Bürger sollten vorsichtig und ruhig sein, wenn sie mit solchen Handlungen konfrontiert würden.
Einige in Deutschland lebende Chinesen berichteten der Global Times, dass sie sich ins Internet gestürzt hätten, um schlechte Bewertungen und Kommentare über das Buch zu hinterlassen. Einige sagten auch, dass sie die Angelegenheit Anwälten überlassen würden, um rechtliche Schritte einzuleiten. Zudem würden sie Proteste gegen Rassismus und Diskriminierung veranstalten wollen.
„Wenn der Verlag einen Rückruf ankündigt, dann wissen die Menschen, dass das Buch problematisch ist. Es ist hilfreich, die Botschaft weiterzugeben“, sagte ein chinesischer Einwohner der Global Times.
Ein anderer sagte, dass der Umgang des Carlsen-Verlages mit diesem Thema bisher keine Aufrichtigkeit zeige. Wenn Kinder mit dieser falschen Vorstellung indoktriniert würden, dass das Coronavirus aus China komme, wie würden sie dann chinesische Kinder in der Schule behandeln? Er wies auch darauf hin, dass ein Buch wie ein Virus zirkuliere und von Mensch zu Mensch, von Generation zu Generation weitergegeben werde.
Auf der Titelseite der Februar 2020-Ausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel stand „Coronavirus made in China“, was die chinesische Botschaft in Deutschland dazu veranlasste, ihre scharfe Verurteilung zum Ausdruck zu bringen. Sie sagte, dass „die Veröffentlichung eines solchen Bildes nichts zum Ausbruch der Krankheit beiträgt, sondern nur Panik, gegenseitige Schuldzuweisungen und sogar radikale Diskriminierung verursacht.“
Ein chinesischer Anwalt in Deutschland sagte, dass beleidigende und diskriminierende Handlungen gegen chinesische Einwanderer und ihre Kinder in Deutschland zunehmen würden, was an irreführenden Berichten einiger deutscher Medien liege.
„Dies hat ein psychologisches Trauma in der chinesischen Gemeinschaft ausgelöst, insbesondere bei Kindern. Deswegen reagieren Chinesen in Deutschland stärker auf dieses Buch als gewöhnlich, da es rassistische Diskriminierung und Hass zur Folge haben könnte“, sagte er.