Ein weiblicher Doppelhornvogel dichtet den Eingang zu einem Astloch ab, das zu einem Nest umgebaut wurde. (Foto vom 21. Feb. 2021, Xinhua/ Yin Yihu)

Im Kreis Yingjiang, der in der südwestchinesischen Provinz Yunnan liegt, befindet sich ein „Tal des Nashornvogels“. Dort gelang es einigen Fotografen vor kurzem eine seltene Szene aufzunehmen: Ein weiblicher Doppelhornvogel verkleinert mit seinem großen Schnabel den Eingang der Baumhöhle bis zu einem Astloch, um sich während der Brutzeit zu schützen.

Wie die Videoaufnahmen zeigen, hat das Weibchen, das sich im Inneren einer Baumhöhle befindet, eine schlammartige Substanz aufgenommen und diese wiederholt an die Wände des Hohlraums geschmiert. Manchmal streicht das Weibchen auch die Beeren, die das Männchen ihm als Futter gebracht hat, an den inneren Wände des Hohlraums auf.

"Das Weibchen dichtet mit einem Gemisch aus zuvor gesammeltem Schlamm und seinem eigenen Kot das Loch nach und nach ab, bis nur ein kleines  Astloch offensteht, durch welchen das Männchen Futter hineinwerfen kann", erklärte Zeng Xiangle, Vorstand des Vereins für Vogelbeobachtung des Kreises Yingjiang. Ihm zufolge kann sich der Vogel damit während der Brutzeit vor Angriffen durch andere Tiere wie Schlangen schützen.

Zuo Changsheng, Vizedirektor der lokalen Behörde für die Verwaltung des Naturschutzgebiets, sagte, die Bild- und Videoaufnahmen seien von großer Bedeutung für die Forschung und den Schutz des Nashornvogels. Bislang ist die Vogelart unter anderem beim Futtersuchen, Balzen, bei der Rückkehr zum Nest und beim Verlassen des Nests fotografisch dokumentiert worden.

Im Februar dieses Jahres wurde die Liste der gefährdeten Tierarten Chinas überarbeitet, in der nun auch der Doppelhornvogel aufgeführt ist. Im Kreis Yingjiang lässt sich dieser Vogel noch regelmäßig beobachten.