Hongkong: Nebenwirkungen des Sinovac-Impfstoffs im erwarteten Bereich

09.03.2021

Wie zuvor bereits in einigen westlichen Ländern gibt es auch nach dem Start der Impfkampagne in Hongkong Berichte über vereinzelte schwerwiegende Nebenwirkungen oder sogar Todesfälle nach dem Erhalt der Vakzine. Nach genauen Untersuchungen versichern die Hongkonger Experten allerdings, dass diese nicht mit dem Sinovac-Impfstoff zusammenhängen, sondern von vorherigen Krankheiten der Personen verursacht wurden.


Ivan Hung Fan Ngai (m.), ein Mitbegründer des Komitees, das klinische Fälle im Zusammenhang mit Impfstoffen in Hongkong beurteilt, auf einer Pressekonferenz am 3. März 2021.


Ein Hongkonger Expertenteam sagte am Montag, sie seien der Meinung, dass der zweite Todesfall in der Stadt nach der Impfung mit dem Sinovac-Impfstoff nicht mit dem Impfstoff zusammenhänge. Der Autopsiebericht habe gezeigt, dass die Todesursache der geimpften Person (einer 55-jährigen Frau) ein Herzinfarkt gewesen sei und sie einen Aortenriss erlitten habe.

 

Die Frau war am 2. März mit dem Sinovac-Impfstoff geimpft worden und am Samstag (6. März) an einem Schlaganfall gestorben. Ein Autopsiebericht habe gezeigt, dass sie an schweren chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel litt, sagte Ivan Hung Fan Ngai, ein Mitbegründer des Komitees, das klinische Fälle im Zusammenhang mit Impfstoffen in Hongkong beurteilt, auf einer Pressekonferenz am Montag. 

 

Bis Sonntag wurden in Hongkong insgesamt 91.800 Dosen des von Sinovac entwickelten COVID-19-Impfstoffs und 1.200 Dosen der von BioNTech entwickelten Vakzine verabreicht. Bei 64 Prozent der Geimpften handele es sich um Menschen im Alter von 60 Jahren und älter, informierte Ronald Lam Man-kin, Leiter des Zentrums für Gesundheitsschutz des Gesundheitsministeriums, auf der Pressekonferenz.  Bis Samstag 16 Uhr seien den Behörden 16 nicht ernste Fälle (Fieber und Kopfschmerzen) und 45 nicht ernste Fälle anderer Art mit anfälligen Nebenwirkungen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, gemeldet worden, sagte Lam. Zudem seien zwischen dem 6. und 8. März zwei Fälle mit schwereren Nebenwirkungen gemeldet worden, wobei die beiden Betroffenen noch auf der Intensivstation behandelt werden. Aber die Experten seien der Meinung, dass auch deren Symptome nicht durch die Impfstoffe verursacht wurden, nachdem sie die Informationen überprüft hatten, ließ Hung wissen. Laut Hung handelt es sich bei dem ersten Fall um einen 80-jährigen Mann, der sich derzeit in Lebensgefahr befindet. Er hat Diabetes und hatte zuvor einen Schlaganfall. Der zweite Fall ist eine 72-jährige Frau. Die Dokumente würden zeigen, dass ihre Symptome mit der von ihr selbst veranlassten Aussetzung von Insulin zusammenhängen, sagte Lee Cheuk Kwong, ein weiterer Mitbegründer des Komitees.

 

Am Montag (8. März) wurde ein weiterer Todesfall gemeldet - ein 71-jähriger Mann, der die erste Impfung am 3. März erhalten hatte. Lee versicherte, dass das Komitee auch in diesem Fall die Informationen überprüfen und nach einer Autopsie die Todesursache des Mannes festlegen könne.

 

Hongkong werde das Impfprogramm wie geplant fortsetzen. Bisher seien keine Beweise gefunden, die die Probleme direkt mit Sinovacs COVID-19-Impfstoff „CoronaVac“ in Verbindung bringen würden, sagte die Sekretärin für Ernährung und Gesundheit Sophia Chan Siu-chee auf einer weiteren Pressekonferenz am Montag. 

 

Die Stadt werde die Impfungen sogar beschleunigen und auf sieben weitere vorrangige Gruppen – insgesamt etwa 3,7 Millionen Menschen – ausweiten. Zu den neuen Gruppen würden unter anderen Angestellte in der Gastronomie, Lieferanten und Schulangestellte gehören, gab der Sekretär für den öffentlichen Dienst, Patrick Nip Tak-kuen, am Montag bekannt. 


Chan wies darauf hin, dass Menschen mit chronischen Krankheiten, die noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten, sich nicht impfen lassen sollten. Auch Menschen mit schweren Allergien sollten vorher Ärzte um Rat fragen, bevor sie sich impfen lassen. Sie wiederholte, dass die beiden COVID-19-Impfstoffe, die derzeit in Hongkong verwendet werden, sicher und wirksam seien und es mehr Nutzen als Risiko bringe, sich mit ihnen impfen zu lassen. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Impfkampagne,Hongkong,Nebenwirkungen,Sinovac