Treffen im malerischen Guilin
China-Russland-Partnerschaft: Schlüssel zum Ausgleich der US-Hegemonie
Der russische Außenminister Sergej Lawrow traf - nur zwei Tage nach dem Treffen zwischen China und den USA in Alaska - zu seinem zweitägigen Besuch in China ein. Chinesische Experten meinen, dabei handelt es sich um einen Austausch relevanter Informationen zweier gleichgesinnter Partner statt der Bildung einer Anti-US-Allianz, die unnötig und nicht zeitgemäß sei.
Der chinesische Staatskommissar und Außenminister Wang Yi traf Lawrow am Montag in Guilin, einer der beliebtesten Touristenstädte Südchinas. Dort herrschte eine ganz andere Atmosphäre als beim intensiven chinesisch-amerikanischen Treffen in Alaska: Wang begrüßte seinen russischen Kollegen vor dem Treffen mit einem Ellbogenstoß, was zwischen chinesischen und US-Chefdiplomaten in Alaska nicht einmal vorgekommen war. Lawrow hatte vor dem Treffen noch eine Bootsfahrt auf dem malerischen Lijiang-Fluss genommen. Einige chinesische Netizens nehmen an, dass die Wahl des Orts für den Empfang eine besondere Bedeutung habe. Der Stadtname „Guilin“ ist im Chinesischen ein Homofon zum Wort „ehrenwerter Nachbar“.
Chinas Außenministerium zufolge haben sich beide Seiten gegenseitig über die neueste Entwicklung ihrer Beziehungen zu den USA informiert. Die Außenminister beider Länder seien sich darüber einig, dass die USA dem internationalen Frieden Schaden zugefügt hätten und diese überdenken sollten. Sie sagten, die Vereinigten Staaten sollten ihre Tyrannei beenden und damit aufhören, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen und Cliquen zu bilden, um andere Länder anzugehen. Alle Länder sollten dem Prinzip der UN-Charta folgen, um die Demokratisierung der internationalen Beziehungen zu fördern.
Die Entwicklung der chinesisch-russischen Beziehungen richte sich nicht gegen ein bestimmtes Land und die bilateralen Beziehungen seien, im Gegensatz zu den Cliquen mit versteckten Verschwörungen, offen und ehrlich, sagte Hua Chunying, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Montag. Dies war ihre Antwort auf die Frage auf der Pressekonferenz, ob Lawrows Besuch in China eine absichtliche Vereinbarung sei, die nach dem hochrangigen strategischen Dialog zwischen China und den USA in Alaska getroffen wurde.
„Je instabiler die Welt ist, desto größer ist die Notwendigkeit, die chinesisch-russische Zusammenarbeit fortzusetzen“, bemerkte Hua. „China und Russland, die Schulter an Schulter mit enger Zusammenarbeit und festem Widerstand gegen Hegemonie und Tyrannei stehen, sind eine Säule des Weltfriedens und der Stabilität", sagte sie.
Im Jahr 2021 jährt sich die Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Volksrepublik und der Russischen Föderation. Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, den Vertrag nach dem Prinzip der Nicht-Allianz zu erneuern.
Ji Zhiye, ehemaliger Leiter des China Institutes of Contemporary International Relations, sagte der Global Times am Montag, dieser Schritt bedeute, dass die beiden Länder keinen neuen Bündnisvertrag unterzeichnen wollten. Der Westen sollte nicht überempfindlich auf die China-Russland-Partnerschaft reagieren.