Globale Erholung

IWF-Chefin sieht China und USA ganz vorne

01.04.2021


Im Vorfeld der virtuellen Frühjahrstagung 2021 vom IWF und der Weltbank erklärte die IWF-Direktorin, dass die Welt derzeit eine wirtschaftliche Erholung mit mehreren Geschwindigkeiten erlebe. China und die USA seien dabei ganz vorne. Für andere Länder, vor allem einkommensschwache Volkswirtschaften, bestünden aber weiterhin große Probleme, weshalb weiterhin Unterstützung notwendig sei.


Die Weltwirtschaft befinde sich derzeit in einem Aufschwung mit mehreren Geschwindigkeiten, der zunehmend von China und den USA - den beiden größten Volkswirtschaften der Welt - angetrieben werde, beschrieb die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, am Dienstag.


„Während sich die Aussichten insgesamt verbessert haben, divergieren die Aussichten nicht nur innerhalb der Nationen, sondern auch zwischen den Ländern und Regionen gefährlich", warnte Georgieva in einer Vorstellungsrede vor der virtuellen Frühjahrstagung 2021 von dem IWF und der Weltbank, die nächste Woche stattfinden wird.


„Tatsächlich sehen wir eine Erholung mit mehreren Geschwindigkeiten, die zunehmend von zwei Motoren angetrieben wird - den USA und China", sagte sie und prognostizierte, dass beide zu einer kleinen Gruppe von Ländern gehören würden, die bis Ende 2021 deutlich über dem Niveau ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor der Krise liegen werden.


Der kumulierte Verlust des Pro-Kopf-Einkommens im Vergleich zu den Vorkrisenprognosen werde in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bis zum nächsten Jahr jedoch 11 Prozent betragen. Wenn man China herausnimmt, werde der Verlust in den Schwellen- und Entwicklungsländern sogar 20 Prozent betragen, so Georgieva.


„Dieser Einkommensverlust bedeutet, dass Millionen von Menschen mit Not, Obdachlosigkeit und Hunger konfrontiert sein werden."


Georgieva kündigte auch an, dass der IWF die globalen Wachstumsprognosen für 2021 und 2022 nächste Woche anheben werde, wenn er seinen neuesten Weltwirtschaftsausblick veröffentlicht.


„Wir erwarten jetzt eine weitere Beschleunigung: zum Teil aufgrund zusätzlicher politischer Unterstützung - einschließlich des neuen Fiskalpakets in den USA; und zum Teil aufgrund der erwarteten, durch Impfungen angetriebenen Erholung in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Laufe dieses Jahres", erklärte sie die Prognose.


Im Januar hatte der IWF prognostiziert, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2021 um 5,5 Prozent wachsen wird - 0,3 Prozentpunkte über seiner Prognose vom Oktober.


Aber es gebe immer noch eine „extrem hohe Unsicherheit", die durch die COVID-19-Pandemie hervorgerufen werde, schränkte Georgieva ein.


„Vieles hängt vom Verlauf der Pandemie ab - der jetzt von ungleichen Fortschritten bei der Impfung und den neuen Virusstämmen geprägt ist, die die Wachstumsaussichten, insbesondere in Europa und Lateinamerika, bremsen", mahnte sie.


Die Direktorin warnte auch davor, dass eine schnellere Erholung in den USA einen raschen Anstieg der Zinssätze verursachen könnte, was zu einer starken Verschärfung der finanziellen Bedingungen und erheblichen Kapitalabflüssen aus den Schwellen- und Entwicklungsländern führen könnte.


„Dies würde vor allem Länder mit mittlerem Einkommen, die einen großen externen Finanzierungsbedarf und hohe Schulden haben, vor große Herausforderungen stellen. Viele dieser Länder würden dann mehr Unterstützung benötigen."


Der IWF hat laut Georgieva über 107 Milliarden US-Dollar an neuen Finanzierungen für 85 Länder und darüber hinaus Schuldendiensterleichterungen für 29 der ärmsten Länder bereitgestellt.Der Währungsfonds erwäge auch eine mögliche neue Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) in Höhe von 650 Milliarden US-Dollar, um die globale Erholung von der Pandemie zu unterstützen.


„Dies würde allen unseren Mitgliedern zugute kommen, vor allem aber den am meisten gefährdeten, indem es die Reserven stärkt, ohne die Schuldenlast zu erhöhen. Es wird ein starkes Signal der multilateralen Solidarität senden - und Ressourcen für Impfprogramme und andere dringende Bedürfnisse freisetzen", erläuterte sie.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: IWF,Weltbank,Weltwirtschaft,China,USA