Das Beidou-System hat am Mittwoch erstmals Mobiltelefone zertifiziert. Vier Handymarken, darunter Oppo, Vivo, Xiaomi und Apple, erhielten den Zuschlag, da das satellitengestützte Navigationssystem in einen breiteren Bereich des täglichen Gebrauchs vorstoßen will.

Chinas Inspektions- und Zertifizierungsverband für Produkte für die Satellitennavigation von Beidou hat am Mittwoch sieben Handymodelle von Oppo, Vivo, Xiaomi und Apple zertifiziert. Dieser Schritt macht deutlich, dass die Beidou-Zertifizierung nun auch Produkte des Massenmarktes abdeckt.

Die Etablierung der Beidou-Mobilzertifizierung zeige, dass die Funktionalität auf Mobiltelefonen ein neues Niveau erreicht habe, sagte Xiang Ligang, der Generaldirektor der in Beijing ansässigen Information Consumption Alliance, am Donnerstag.

„Die Einrichtung des Zertifizierungssystems zum Testen der Mobiltelefone durch Beidou hilft dabei, die Produktqualität zu überwachen. Eine stärkere Beteiligung der Industrie kann die Leistungsfähigkeit von Beidou in Sachen Zuverlässigkeit und Sicherheit verbessern“, sagte Xiang.

Eine der Prioritäten im Anwendungsbereich ist, dass die meisten Smartphones nun mit dem chinesischen Satellitennavigationssystem Beidou kooperieren und damit eine Antwort auf das amerikanische GPS-System geben.

Apple hat angekündigt, das chinesische, selbstentwickelte Navigationssystem ab dem iPhone 12 zu unterstützen. Andere Smartphonemarken in China, darunter Meizu und Xiaomi, haben Beidou bereits in den meisten ihrer Modelle in ihr Ortungs- und Navigationssystem integriert.

„Es wird erwartet, dass die Beidou-Testzertifizierung in Zukunft mehr Telefone und Marken abdeckt und eine industrielle Qualifikation für Handymarken entwickelt, die auf dem chinesischen Markt aktiv sind“, sagte Xiang.

Das BeiDou-Navigationssatellitensystem, auch BDS genannt, ist Chinas größtes weltraumbasiertes System und eines von vier globalen Navigationsnetzwerken neben dem amerikanischen GPS, dem russischen GLONASS und Galileo der Europäischen Union.

Es bietet Nutzern weltweit Basisnavigation, globale Kurznachrichtenkommunikation und internationale Such- und Rettungsdienste. Nach Angaben des Außenministeriums vom Juli 2020 deckt das System mehr als 200 Länder und Regionen ab, hat mehr als 100 Millionen Nutzer und 200 Millionen tägliche Dienste.