Ausblick auf die Wirtschaft
IWF hebt Wachstumsprognose für China auf 8,4 Prozent
Der Internationale Währungsfonds hat am Dienstag die Wachstumsprognose für China für dieses Jahr auf 8,4 Prozent nach oben korrigiert. Grund seien die effektiven Maßnahmen gegen COVID-19, welche die Erholung der Wirtschaft unterstützt hätten.
In seinem jüngsten World Economic Outlook bezifferte der IWF das Wachstum Chinas für das Jahr 2021 auf 8,4 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als gegenüber der Prognose vom Januar. Der Ausblick für das Wachstum 2022 bleibt unverändert bei 5,6 Prozent. Die Aufwärtskorrektur erfolgte inmitten eines Wachstumstrends der Weltwirtschaft, der auf sechs Prozent geschätzt wird, 0,5 Prozentpunkte mehr als noch im Januar.
Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft wird in diesem Jahr auf 6,4 Prozent beziffert. Im Jahr darauf soll es 3,5 Prozent betragen. Dies entspricht auch der Schätzung des IWF aus dem Januar, demnach die amerikanische Wirtschaft in diesem Jahr um 5,1 Prozent wächst und um 2,5 Prozent im Jahr 2022. Für Indien rechnen die Experten in diesem Jahr mit einem Wachstum von 12,5 Prozent, einen Prozentpunkt mehr als noch im Januar.
Obwohl die Weltwirtschaft anscheinend auf soliderem Grund stehe, werde die Erholung aufgrund der hohen Unsicherheit sehr unterschiedlich ausfallen, hieß es in dem Bericht. In Schwellenländern sei ein erhebliches Auseinanderdriften zwischen China, wo effektive Eindämmungsmaßnahmen umgesetzt worden seien, es energische Investitionen gegeben und die Liquidität der Zentralbank eine starke Erholung ermöglicht habe, und anderen Ländern aufgetreten, hieß es im Bericht.
Auch die amerikanisch-chinesischen Spannungen, die an mehreren Fronten auf einem hohen Niveau bleiben und von internationalem Handel über geistiges Eigentum bis zur Cybersicherheit reichen, fanden in dem Bericht Erwähnung.
„Binnenwirtschaftliche Ungleichheiten, die sich aus dem pandemischen Abschwung ergeben, könnten auch zu neuen Handelsbarrieren führen (...) In Anbetracht des bereits hohen Niveaus an Handelsbeschränkungen würden solche Maßnahmen zu Ineffizienzen beitragen und die Erholung belasten. Darüber hinaus besteht das Risiko protektionistischer Tendenzen im Technologiesektor“, heißt es in dem IWF-Bericht.
Was Chinas Fiskal- und Geldpolitik betrifft, so prognostizierte der IWF eine leichte Straffung in diesem Jahr nach einer großen fiskalischen Expansion im Jahr 2020 und eine kontinuierlich unterstützende Geldpolitik im Jahr 2021, bevor sie im Jahr 2022 allmählich zur Neutralität zurückkehrt.
„China ist wirklich ein beeindruckendes Beispiel“, sagte Tobias Adrian, Direktor der Währungs- und Kapitalmarktabteilung des IWF, am Dienstag gegenüber CNBC. „Sie haben sehr aggressiv und sehr früh gegen die Pandemie gekämpft. Und die Wirtschaft hat schon Mitte letzten Jahres wieder ein normales Niveau erreicht.“