Wirtschaftszahlen

Chinas Quartalswachstum könnte Rekordhoch erzielen

15.04.2021

Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal könnte ein neues Rekordhoch erreichen. Doch Ökonomen weisen darauf hin, dass dies vor allem der schlechten Ausgangsbasis des vergangenen Jahres zu verdanken sei. Die Wirtschaft sei auch weiterhin auf Unterstützung der Politik angewiesen.


Das Luftbild zeigt ein Containerterminal des Hafens Tianjin (Foto vom 22. Februar 2021, Xinhua)


Chinas Wirtschaftswachstum könnte im ersten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von annähernd 20 Prozent erzielen. Das Fundament der Erholung sei jedoch noch nicht solide, was die Fortsetzung der unterstützenden Makropolitik erforderlich mache, sagten Experten am Mittwoch.

 

Das Nationale Statistikbüro wird am Freitag wichtige Wirtschaftsdaten für das erste Quartal veröffentlichen. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes könnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 15 bis 20 Prozent erreichen. Das höchste Quartalswachstum seit der Aufzeichnung durch das Statistikamt gab es im Jahr 1993 und betrug 15,3 Prozent.

 

Kang Yong, der Chefökonom von KPMG China, erwartet ein BIP-Wachstum von 19,5 Prozent im ersten Quartal, verglichen mit dem Wachstum von 6,5 Prozent im letzten Quartal des Jahres 2020. Dies liege vor allem an der sehr niedrigen Vergleichsbasis des vergangenen Jahres und den Lockdowns aufgrund von Covid-19.

 

Darüber hinaus blieben die Industrieproduktion und die Exporte angesichts der globalen Nachfrageerholung im Aufwind, während die Verbraucherausgaben und Offline-Dienstleistungen mit der Eindämmung des Virus weiter anzogen, sagte Kang.

 

Offizielle Daten zeigten, dass Chinas Warenexporte im ersten Quartal auf Jahresbasis um 38,7 Prozent auf 4,61 Billionen Yuan (706 Milliarden US-Dollar) gestiegen sind. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe war stark, wobei der Einkaufsmanagerindex in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich über der Marke von 50 gestiegen ist, was auf ein Wachstum hindeutet.

 

„Die Daten vom Freitag werden neue Beweise dafür liefern, dass Chinas wirtschaftliche Erholung an Schwung gewinnt. Wir erwarten jedoch nicht, dass die Politik die Normalisierung aufgrund der Messwerte beschleunigen wird. Die politischen Entscheidungsträger sind sich durchaus bewusst, dass der Anstieg hauptsächlich auf den Basiseffekt zurückzuführen ist. Die Volkswirtschaft benötigt noch immer kontinuierliche, gezielte Unterstützung“, sagte Kang.

 

Obwohl die Erholung des Inlandskonsums in Verbindung mit robusten Exporten China helfen wird, ein prognostiziertes Wachstum von 8,8 Prozent für das gesamte Jahr zu erreichen, könnte Gegenwind wie die steigenden Kosten für Rohstoffe die Unternehmensgewinne wieder aufzehren und die Erholung erschweren, warnte er.

 

Inmitten steigender internationaler Preise für Rohstoffe wie Öl und Metall stieg der chinesische Erzeugerpreisindex, der die Preise ab dem Fabriktor misst, im vergangenen Monat um 4,4 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren, so die NBS. Zudem hat sich der Arbeitsmarkt noch nicht vollständig stabilisiert. Während die Hersteller im März mehr Mitarbeiter einstellten, schrumpfte die Beschäftigung im nicht-verarbeitenden Sektor weiter, so das NBS weiter.


„Die Wirtschaft erholt sich stetig, aber das Fundament der Erholung ist noch nicht fest genug. Die Wiederbelebung der inländischen Investitionen und des Konsums verläuft weiterhin schleppend und könnte noch weiter angekurbelt werden“, sagte Xu Hongcai, der stellvertretende Direktor des wirtschaftspolitischen Ausschusses der China Association of Policy Science.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Rekordhoch,China,Wirtschaftszahlen,Wachstum