Handelsabkommen
Boao-Asienforum diskutiert RCEP
Das Foto vom 8. April 2021 zeigt das internationale Konferenzzentrum des Boao Forum for Asia (BFA) in der Stadt Boao in der südchinesischen Inselprovinz Hainan.
Die Regionale Umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP), das größte Handelsabkommen der Welt, das von China und 14 anderen Volkswirtschaften im November 2020 unterzeichnet wurde, stehe vor Herausforderungen, da der umfassende Wettbewerb zwischen China und den USA immer mehr Gestalt annehme, erklärten Beamte und Experten auf einem Seminar während des Boao-Asienforums (BFA) 2021 am Montag.
Das BFA 2021 unter dem Motto „A World in Change: Join Hands to Strengthen Global Governance and Advance Belt and Road Initiative (BRI) Cooperation" (auf Deutsch etwa: Eine Welt im Wandel: Zusammen die Global Governance stärken und die Seidenstraßeninitiative vorantreiben) findet diese Woche von Sonntag bis Mittwoch statt.
„Die chinesische Regierung misst dem RCEP große Bedeutung bei, und wir haben mit den entsprechenden Vorbereitungen zur Umsetzung begonnen. Das Abkommen kann daher auch sofort nach seinem Inkrafttreten umgesetzt werden", versicherte Cai Qiang, Generaldirektor der Zollkommission des Staatsrats, am Montag auf dem Seminar. Demnach habe China sämtliche Vorbereitungen getroffen, sodass das Abkommen jederzeit in Kraft treten könne.
Bislang haben China, Singapur und Thailand den Ratifizierungsprozess abgeschlossen.
Die vollständige Ratifizierung des RCEP wird bedeuten, dass die Volkswirtschaften der 15 Mitglieder, die zusammen ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen, einen einheitlichen, riesigen und dynamischen Markt mit einem enormen Potenzial und einer Gesamtbevölkerung von 2,27 Milliarden Menschen bilden werden. Voraussichtlich wird das Abkommen am 1. Januar 2022 in Kraft treten.
Als ersten Schritt visiert das RCEP die schrittweise Abschaffung der Zölle zwischen den 15 Mitgliedern an. Dies könne den Warenfluss und andere Elemente stark beschleunigen und auch die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region erhöhen, erläuterte Long Yongtu, ehemaliger Vize-Handelsminister und Chefunterhändler für Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO), auf dem Forum.
Darüber hinaus helfe das Abkommen dabei, die geballte Kraft der 15 Länder zusammenzuführen, wodurch sie eine starke und wettbewerbsfähige Industriekette bilden können, was wiederum auch einen großen Impuls für die gesamte Region geben werde, sagte Long.
Der Handel in der Region hat sich bereits seit der Unterzeichnung des Abkommens beschleunigt. Nach Angaben der Allgemeinen Zollbehörde vom 13. April belief sich Chinas gesamter Handel mit den anderen 14 RCEP-Mitgliedsstaaten im ersten Quartal dieses Jahres auf 2,67 Billionen Yuan (410,27 Milliarden US-Dollar), was einem Anstieg von 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht und 31,5 Prozent des gesamten chinesischen Außenhandels ausmacht.
„Wir hoffen, dies als Ausgangspunkt nutzen zu können, um die asiatisch-pazifische Region wirklich zu einer Region mit den weltweit höchsten Regeln und Standards für die Liberalisierung von Handel und Investitionen zu machen", beschrieb Long die Ziele.