Trotz der vielen Herausforderungen für den Wildtierschutz in China

Förster in Shaanxi ist dank staatlicher Unterstützung zuversichtlich Exklusiv

30.04.2021

Von Zhou Xuanru, Beijing


„China ist ein Land mit einer großen Artenvielfalt. Im neuen 14. Fünfjahresplan [2021-2025] schlägt die Zentralregierung vor, ein Netzwerk zum Schutz der biologischen Vielfalt aufzubauen, den priorisierten nationalen Schutz seltener und gefährdeter Wildtiere und Pflanzen sowie den Schutz und die Wiederherstellung ihrer Lebensräume zu stärken. Zudem sollen die sicheren Grenzen der natürlichen Umwelt erhalten bleiben und die Verbesserung des allgemeinen Zustands der natürlichen Ökosysteme gefördert werden. Dies ist auch die Verantwortung und Mission des Forstschutzamts in unserem Kreis Shanyang."


Xue Zhen, Leiter dieser Forstschutzbehörde im Landkreis Shanyang in der Provinz Shaanxi, sagte in einem exklusiven Interview mit China.org, dass der Schutz von Wildtieren in China zwar noch einen langen Weg vor sich habe. Doch die Unterstützung der Zentralregierung habe diese wichtige Mission deutlich gestärkt.


Der Landkreis Shanyang befindet sich in der Stadt Shangluo im Südosten der zentralchinesischen Provinz Shaanxi. Die Stadt mit einer Waldbedeckungsrate von 62,9 Prozent liegt direkt am südlichen Fuße des Qinling-Gebirges. Das Forstschutzamt des Landkreises ist für den Schutz von Wäldern und einem Ökosystem für Wildtiere und Pflanzen mit einer Gesamtfläche von 4,21 Millionen mu (280.667 Hektar) sowie für die Prävention von Waldbränden verantwortlich und hat bereits viele solcher Fälle behandelt.


Die Polizei beschlagnahmt am Wohnort des Verdächtigen das Wildtierfell.


Am 14. Januar 2020 zum Beispiel fanden Beamte des Forstamtes - nachdem sie einen anonymen Hinweis erhalten hatten – im Haus des Tatverdächtigen die Felle von 4 Wildschafen, welche sie beschlagnahmten. Berichten zufolge hatte dieser Verdächtigte innerhalb von einer Woche Ende 2019 illegal 4 wilde Schafe gejagt und getötet und den geschlachteten Tieren anschließend das Fell abgezogen und die Eingeweide entnommen – mit dem Ziel, diese illegalen Wildtierprodukte zu verkaufen.


Den Untersuchungen des Zoologischen Instituts der Provinz Shaanxi zufolge gehören die vier gefundenen Wildtierfelle zur Ziegenart Goral, einem nationalen geschützten Wildtier der zweiten Stufe. Die Polizei begann daraufhin sofort mit der Jagd nach dem Tatverdächtigen. Nach 10 Tagen gelang es der Polizei schließlich den Verdächtigen festzunehmen, als dieser am 24. Januar im Morgengrauen zur Feier des chinesischen Neujahres in sein Haus zurückkehrte. Das Gericht verurteilte ihn anschließend zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (15.450 US-Dollar) wegen der illegalen Jagd und Tötung seltener und gefährdeter wilder Tiere.


Dieser Fall ist ein ideales Beispiel für die tatsächliche Arbeit des Forstschutzamtes im Landkreis Shanyang: Nach Erhalt eines Hinweises sofort die Sicherheitsleute zum Tatort schicken; die Beweise vor Ort untersuchen und weitere Hinweise im Haus oder in der Gemeinde sammeln; die Ermittlungen weiterführen, bis ausreichend Indizien gefunden worden sind, um den Fall erfolgreich zu lösen.


Laut Xue Zhen musste das Forstschutzamt nach dem COVID-19-Ausbruch Anfang 2020 die Frühlingsfestferien für alle Polizisten ab dem 26. Januar 2020 absagen. Stattdessen führte das Waldschutzamt intensive Inspektionen in ihren Zuständigkeitsbereichen durch, setzte mehr als 560 Polizisten und mehr als 200 Fahrzeuge ein, unterstützte die Bezirksregierung bei der Einrichtung von mehr als 60 Kontrollstellen, inspizierte mehr als 50 Wildtierfarmen und weitere wichtige Gebiete und unterzeichnete mehr als 50 Verantwortungsschreiben über die Einhaltung der Bestimmungen zum Wildtierschutz. Durch die großen Bemühungen konnten 4 kriminelle Fälle im Zusammenhang mit Wildtieren aufgedeckt und 11 Wildtiere gerettet werden.


Xue Zhen beschlagnahmt vor Ort die Jagdausrüstung.


Durch diese aufopferungsvolle Arbeit des Forstschutzamtes hat sich das System zum Schutz von Wildtieren in dem Landkreis weiter standardisiert und die Effektivität des Wildtierschutzes konnte gesteigert werden.


Gegenwärtig gibt es aber immer noch viele Probleme im Hinblick auf den Schutz von Wildtieren, wie zum Beispiel ein schwach ausgeprägtes öffentliches Bewusstsein, einen Mangel an professionellem und technischem Personal sowie unzureichendes Personal und nicht ausreichende institutionelle Rahmenbedingungen. Während des Zeitraums des 13. Fünfjahresplans (2016-2020) hat China jedoch bereits bemerkenswerte Erfolge beim Wildtierschutz und ihrer Lebensräume erzielt, indem die entsprechenden Richtlinien und Vorschriften verbessert wurden. Der 14. Fünfjahresplan konzentriert sich nun auf die beiden Kohlenstoffziele, doch auch der Schutz der Tierwelt bleibt weiter enorm wichtig.


„Obwohl wir im Bereich des Tierschutzes noch einen langen Weg vor uns haben, hat die staatliche Unterstützung unsere ursprüngliche Mission gestärkt“, betonte Xue in dem Gespräch mit China.org. Er erwähnte wiederholt, dass das Forstschutzamt in Shanyang auch während des Zeitraums des 14. Fünfjahresplans seine besondere Arbeit zum Schutz der Wildtiere und Pflanzen weiter fortsetzen und somit zur Stärkung des Schutzes der biologischen Vielfalt und zum Aufbau einer ökologischen Zivilisation beitragen werde.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Forstschutz,Tatverdächtige,Tiere